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Botschaften aus Babel

Amphitryon radikal

Heinrich von Kleist (1777-1811) war der Preuße unter den Dichtern: Theater- und Prosaautor, Journalist, Offizier. Für seinen Amphitryon übersetzte er Molière – jedenfalls so ungefähr.Es ist die antike Legende von Jupiter, der die Alkmene in der Gestalt ihres Gatten Amphitryon verführt und diesem schließlich das eigene Haus verwehrt. Über die Jahrhunderte gab man das als Verwechslungskomödie … Mehr…


Verhinderte Bestseller

William Gaddis: Die Fälschung der Welt

Erst verrissen ihn die Kritiker, dann feierten sie ihn. Es half beides nichts. Das Publikum ließ William Gaddis’ Erstling „Die Fälschung der Welt“ links liegen. Schade. Dieser üppige, amüsante, wild wuchernde, sprachgewaltige Zeitroman hätte mehr verdient.Als „Die Fälschung der Welt“ 1955 unter dem Originaltitel „The Recognitions“ in den USA erschien, lehnten die Kritiker den dickleibigen, … Mehr…


Die Schönsten Liebesromane

Iris Hanika: Treffen sich zwei

Es treffen sich zwei – und einer von beiden traut sich kaum, zu lieben. In Iris Hanikas bewegendem Liebesroman „Treffen sich zwei“ sehen sich die aufgewühlten Protagonisten mit der ungeheuren Schlagkraft der Liebe konfrontiert. Beide sind überfordert – und doch zu allem bereit.Sommer in Kreuzberg. Ein August, der Haut und Luft eins werden lässt. Zwei umtriebige Mittvierziger werden an diesem … Mehr…


Botschaften aus Babel

Feuerprobe für das Übersetzen

Das Simultandolmetschen ist Prinzip der UNO, der Europäischen Union und anderer Organisationen. Erfunden wurde es bei den Nürnberger Prozessen. Eine Hommage an seine Pioniere mit ungewöhnlichen Lektüretipps.Der 20. November 1945 ist der erste Sitzungstag des so genannten Nürnberger Prozesses gegen die nationalsozialistischen Kriegsverbrecher. Im Justizpalast richtet der US-Hauptankläger … Mehr…


Verhinderte Bestseller

Erika und Klaus Mann: Das Buch von der Riviera

„Man möchte losfahren, wie es Erika und Klaus Mann taten“, schrieb 1931 ein Rezensent über „Das Buch von der Riviera“. Das gilt bis heute. Die pointierten, lustvollen, genießerischen, spöttischen Erinnerungen der beiden Manns hauchen der alten Riviera neues Leben ein.Vielleicht war 1931, als es die Weimarer Republik unaufhaltsam in Stükke zerriss, nicht die beste Zeit für einen alternativen … Mehr…


Die Schönsten Liebesromane

Philip Roth: Der menschliche Makel

Es ist eine seltsame, spröde Liebe, die den Professor und die Putzfrau aus Philip Roths „Der menschliche Makel“ im schamlosen Sex miteinander vereint. Ungehörig, unanständig, unromantisch. Und doch so innig, bedingungslos und kostbar wie kaum je eine Liebe zuvor.Natürlich, wenn man es genau nimmt, ist „Der menschliche Makel“ gar kein Liebesroman. Philip Roth geht es in erster Linie wohl um … Mehr…


Die Schönsten Liebesromane

Erich Maria Remarque: Drei Kameraden

Hört man „Remarque“, denkt man sofort an Schützengräben, Trommelfeuer, Stellungskrieg. Es sei denn, man hat gerade „Drei Kameraden“ gelesen. Dann nämlich sind es tiefe Freundschaften und eine wunderbare, zärtliche, schüchterne und zugleich überwältigende Liebe, die einem beim Namen Erich Maria Remarque in den Sinn kommen.Auf den ersten Blick ist Robby, der Ich-Erzähler des Romans, kein Typ, … Mehr…


Verhinderte Bestseller

Ludwig Bemelmans: An der schönen blauen Donau

Als „An der schönen blauen Donau“ im April 1945 in New York erschien, lag das Nazi-Reich, über das sich Ludwig Bemelmans lustig machte, noch in den letzten Zügen. Der deutsche Literaturbetrieb war dem Roman damit natürlich versperrt. Doch auch im Nachkriegsdeutschland war zwischen Entsetzen und Schweigen für ein Lachen, das im Halse stecken blieb, nur wenig Platz. Bemelmans’ Buch blieb … Mehr…


Botschaften aus Babel

Desperados der Literaturszene

Übersetzer arbeiten oft im Verborgenen. Das wollen wir ändern. Daher berichten wir an dieser Stelle von interessanten Übersetzungen und Übersetzern und erläutern Fragen zur Arbeit zwischen den Sprachen.Mögen Sie Blumenbach? Kennen Sie das Letzte von Ingo Herzke? Haben Sie den „Fremden“ gelesen? Falls ja: Den von Uli Aumüller oder den von Georg Goyert? Sie meinen, „Der Fremde“ sei doch von … Mehr…


Wiederentdeckte Klassiker

Joyce Johnson: Zaunköniginnen

„Minor Characters“ wurde in Deutschland erstmals 1997 veröffentlicht, damals allerdings mit dem Titel „Warten auf Kerouac“. Schon in diesem Titel spiegelt sich die Rolle wider, die einer Frau im Kreise der Beatpoeten zugedacht war. Und tatsächlich blieben die weiblichen Protagonisten der Beatgeneration meist nur Zaungäste und hatten buchstäbliche Nebenrollen inne. Bis heute sind sie … Mehr…


Wiederentdeckte Klassiker

Michael Ende: Momo

Neben der „Unendlichen Geschichte“ und seinen Jim-Knopf-Romanen machte vor allem ein Werk Michael Ende unsterblich: das erstmals 1973 veröffentlichte Märchen „Momo“. Nicht zuletzt dank seiner erfolgreichen Verfilmung aus dem Jahre 1986 (unvergesslich: Radost Bokel als Momo) und mehreren Vertonungen gilt es auch über ein Vierteljahrhundert nach seinem Erscheinen als Jugendbuch-Klassiker. … Mehr…


Wiederentdeckte Klassiker

Thomas Wolfe: Schau heimwärts, Engel

William Faulkner nannte Thomas Wolfe den „überragenden Autor seiner Generation“. Auch deutsche Schriftsteller wie Hermann Hesse oder Klaus Mann bewunderten ihn. In seinem aufsehenerregenden Debüt „Schau heimwärts, Engel“ entwarf der erst 29-Jährige nicht nur eine autobiografisch motivierte „Geschichte vom begrabenen Leben“, sondern er sprach damit auch vielen seiner oft jungen Leser aus … Mehr…


Wiederentdeckte Klassiker

Arthur Koestler: Ein spanisches Testament

Es gibt einige Meisterwerke, die die Literatur dem Spanischen Bürgerkrieg zu verdanken hat. Doch das, neben Orwells „Mein Katalonien“ vielleicht beste, war lange Jahre nicht auf Deutsch erhältlich - und solche Fälle erschüttern immer wieder. Wie kann es sein, dass ein so großartiger Dokumentarroman wie „Ein spanisches Testament“ beinahe durchs Raster der kollektiven Erinnerung gefallen … Mehr…


Überschätzte Bücher

Ingo Schulze: Simple Storys

Ingo Schulzes Wende-Roman „Simple Storys“ ist gar nicht mal so übel. Das Feuilleton aber hat ihn derart hochgejubelt, dass er am Ende dann doch schwer enttäuscht. Ein Deutschlandroman auf Zuruf: gut gemeint, aber seltsam distanziert, bieder und kraftlos.Die Idee ist nicht schlecht: Ingo Schulze schreibt 29 Kurzgeschichten, die alle im selben fiktionalen „DDR nach der Wende“-Kosmos … Mehr…


Überschätzte Bücher

Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg

Satte 100 Wochen rangierte „Ich bin dann mal weg“ auf Platz 1 der Bestsellerliste, über 4 Millionen Exemplare wurden verkauft, eine Verfilmung ist schon geplant. Dass das im Mai 2006 veröffentlichte Buch einen Nerv traf, lässt sich kaum bestreiten. Dass es den Hype, den es auslöste, auch tatsächlich verdient hat, allerdings schon.Keine Frage: Hape Kerkeling ist ein sympathischer, herrlich … Mehr…


Überschätzte Bücher

Wladimir Kaminer: Russendisko

Wladimir Kaminer lud zur „Russendisko“, und die Medien waren begeistert. Ein Russe schreibt auf Deutsch über Russen in Deutschland! Zum Wegschmeißen lustig? Nein! Leider nur banal, klischeebeladen, schrecklich schlecht geschrieben und zum Gähnen langweilig.Die Sehnsucht nach einem „großen Berlin-Roman“ muss, warum auch immer, zu Beginn des neuen Jahrtausends unter den Feuilletonisten der … Mehr…


Überschätzte Bücher

Helene Hegemann: Axolotl Roadkill

Erst gefeiert, dann verteufelt. Helene Hegemann sorgte mit „Axolotl Roadkill“ für Furore. Dabei ist ihr Romandebüt ein furchtbar banales Buch: altklug, wichtigtuerisch und peinlich-pubertär.Eines vorweg: Es geht hier nicht darum, dass Helene Hegemann geklaut hat. Ob das anfangs enthusiastisch gefeierte Werk nun von Airen oder ihr stammt, ändert nichts daran, dass es kaum auszuhalten ist. So … Mehr…


Wiederentdeckte Klassiker

Simone de Beauvoir: Alle Menschen sind sterblich

Es gibt Tage, von denen man sich wünscht, dass sie nicht angerechnet  werden. Doch die Gegenwart  schreitet  voran. Die Zeit – niemand kann  sie aufhalten,  alle wollen mehr davon. Oft reichen  die 24 Stunden eines Tages nicht aus. Doch, wohin mit der Zeit, wenn  man unendlich viel davon hat?Ich will kein Grashalm sein.“ Regine fürchtet die Vergänglichkeit. Die exaltierte Schauspielern lebt … Mehr…