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Nele Neuhaus

So richtig verändert habe sich ihr Leben durch den Erfolg aber nicht. Das gleiche Haus, das gleiche Auto, die gleichen Freunde. „Warum auch nicht? Uns ging es auch vorher schon nicht schlecht, wir arbeiten beide ohne Urlaub von morgens bis abends in der Fleischfabrik, das bisschen Freizeit verbringen wir mit unseren Pferden.“ Ihre Vormittage verbringt Nele Neuhaus immer noch von 6 bis 13 Uhr im Büro, „in der heißen Phase des Schreibens bekomme ich drei Tage in der Woche frei, aber ansonsten muss ich das alles unter einen Hut bringen“, sagt die Autorin, die eigentlich nicht mehr in der Fabrik arbeiten müsste, da bei 600.000 verkauften Büchern „schon was hängen geblieben ist.“ Aber gerade im Büro komme sie mit so vielen Menschen zusammen, die sie immer wieder zu Figuren in ihren Romanen inspirierten. Ein großartiger Ideenfundus. Schon deswegen sei sie weit davon entfernt abzugeben. „Ich bin glücklich, in dem Leben zu sein, in dem ich früher war. Wenn man erst mit 43 Jahren so einen Erfolg hat, ist es vielleicht etwas anderes als mit 22, weil man in dem jungen Alter schon mal die Bodenhaftung verlieren kann.“

Auch in Korea liest man Krimis aus dem Taunus
 
Und doch hat sich etwas verändert. Der Druck, nach einem Bestseller wie „Schneewittchen muss sterben“ einen adäquaten Nachfolger abzuliefern. Seit 13. Mai ist der fünfte Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein, Wer Wind sät, im Handel. Gerade an diesem Buch habe sie sehr hart gearbeitet. „Bis vor kurzem hatte ich ja noch in aller Ruhe schreiben können, da keiner wusste, dass ich überhaupt Bücher schreibe“, sagt sie. Durch den Erfolg, die damit verbundene öffentliche Aufmerksamkeit, mehr als 60 Lesungen im vergangenen Jahr – und die tägliche Arbeit in der Firma hatte Nele Neuhaus Sorge, „dass ich mit dem Buch nicht fertig werde, weil die Konzentration nicht mehr da war.“ Als ihre Lektorin das Manuskript dann begeistert abnickte, fiel der Autorin ein Stein vom Herzen. „Dann hatte ich mir vorgenommen, erstmal ein Vierteljahr Pause zu machen und mich auszuruhen – und was sage ich Ihnen? Ich schreibe schon am nächsten Buch“, gibt sie zu – und lacht schon wieder.
 
Mittlerweile sind die Filmrechte an ihren Büchern ans Fernsehen verkauft worden, ebenso 17 ausländische Lizenzen, darunter in die USA. Können Krimis aus dem Vordertaunus auch in Amerika erfolgreich sein? „Mittlerweile halte ich alles für möglich“, sagt Nele Neuhaus, „schließlich wird Schneewittchen sogar schon in Korea gelesen.“ Die Erfolgsgeschichte geht rasant weiter. Einen Moment wird die Autorin aber nie vergessen: „Als ich das erste gedruckte Buch von mir in der Hand gehalten habe, hatte ich erreicht, was ich jemals erreichen wollte. Alles, was danach gekommen ist, war das Sahnehäubchen.“
 

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