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Fotos: © Zorro Filmverleih

Literaturverfilmung

Alexander Granach – Da geht ein Mensch

 Vom Bäckergehilfen zum Bühnenstar – der Schauspieler Alexander Granach erobert in der Weimarer Zeit die Berliner Bühnen im Sturm. Er arbeitet mit Bertolt Brecht, Erwin Piscator und wird mit seiner Rolle in Murnaus Nosferatu unvergesslich. Mit der Machtübernahme Hitlers, fand Granachs triumphale deutsche Theater- und Filmkarriere ihr jähes Ende. Die Münchner Autorin, Regisseurin und Produzentin Angelika Wittlich widmet dem jüdischen Bauernsohn aus Galizien jetzt das Filmporträt „Alexander Granach – Da geht ein Mensch“, das auf dssen kurz vor seinem Tod verfasste Autobiografie basiert (Kinostart: 29. November).

Alexander Granach wurde 1890 im galizischen Werbiwzi (heute Ukraine) als Jessaja Szajko Gronach geboren. Er war das neunte von dreizehn Kindern einer jüdischen Familie. Bereits mit sechs Jahren lernte er in der Backstube des Vaters das Kipferl drehen und Kaisersemmel klopfen. Mit zwölf riss er von Zuhause aus, wurde Bäckergehilfe in Zaleszczyki, dann Stanislau und Lemberg. Doch lange hielt es ihn nicht. Als er mit 14 zum ersten Mal in Lemberg ein jiddisches Theater besuchte, packte ihn die Sehnsucht, Schauspieler zu werden. Mit 16 brannte er nach Berlin durch. Zwei Jahre nach seiner Ankunft in Berlin trat er zum ersten Mal als Schauspieler einer jiddischen Amateurtruppe auf. Es dauerte weitere vier Jahre bis er mit 22 Jahren eines der begehrten Stipendien an Max Reinhardts Schauspielschule erhielt. Von 1914 bis 1918 wurde seine gerade beginnende Karriere durch den Einzug in die Österreichische Armee zum ersten Mal unterbrochen. Doch als habe das deutsche Theater nur auf ihn gewartet, wurde Alexander Granach, kaum aus der italienischen Kriegsgefangenschaft entfohen, zum Star. Zunächst in München, dann in Berlin: Nach Zusammenarbeiten mit Bertolt Brecht und Erwin Piscator sowie der Rolle als Makler in Murnaus „Nosferatu“ gelangt er im Exil bis nach Hollywood. Seine Liebe zur Schweizer Schauspielerin Lotte Lieven hält allen Entfernungen stand. Der Dokumentarfilm zeigt Granachs Leben als Zeitreise, beginnend bei seiner Kindheit bis zu seinen Erfolgen in Amerika. 

Juliane Köhler und Samuel Finzi lesen aus Granachs Briefen an Lotte und aus seiner Autobiographie „Da geht ein Mensch“ und machen diesen kraftvollen Schriftsteller und Giganten der Schauspielkunst lebendig.

 

 

Alexander Granach - Da geht ein Mensch

Deutschland 2012
Regie: Angelika Wittlich
Mitwirkende: Juliane Köhler, Samuel Finzi, Gad Granach, Thomas Langhoff u.a.

 

 

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