Milchgeld
Gelesen von Volker Klüpfel, Michael Kobr
Informationen: gekürzte Lesung, 229 Minuten, 3 CDs, 19.99 €
Verlag: DAV
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Rezension
Wer den Allgäuer Akzent nicht mag, sollte um "Milchgeld" sowie Kluftingers Fälle einen Bogen machen. Alle anderen bekommen einen mit viel Lokalkolorit und Witz gewürzten, soliden Krimi auf die Ohren. Das Autorenteam Klüpfel/Kobr hat einen Ermittler geschaffen, der kein smarter oder weltmännischer, sondern ein ausgesprochen authentischer "Held" ist. Einer aus der bayrischen Provinz, bei dem zu Hause seine Frau die Hosen anhat, der sich über eigene Wortspiele sowie auf den Feierabend freut und der von den Kollegen hochgenommen wird, weil er in einer Blasband die Trommel spielt.
Er wird "in seinem ersten Fall" (so der Untertitel) mit einem Mord in seinem beschaulichen Heimatort konfrontiert: Der Lebensmitteltechniker des örtlichen Milchwerks ist mit einer Vorhangkordel stranguliert worden. Bei seinen Ermittlungen kommt Kluftinger einem Skandal auf die Spur.
Der Fall ist klug konstruiert und die Auflösung durchaus überraschend. Doch "Milchgeld" lebt vor allem von seinen Figuren und köstlichen Situationen: Gerade wenn Kluftinger seiner Frau ängstlich beichtet, dass er wegen des Mordes den Mallorca-Urlaub nicht antreten kann oder bei einer Verfolgungsjagd auf dem Friedhof besten Slapstick bietet, hört man amüsiert zu - auch weil die Autoren ihren eigenen Stoff mit Allgäuer Aktenz vertont haben.