Das Versprechen des Bienenhüters
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Limes
Rezension
Auch wenn so viele Menschen auf der Flucht sind, gibt es doch sehr wenige Romane, die ihre Geschichten erzählen. Christy Lefteri, selbst Kind zypriotischer Flüchtlinge, arbeitete 2016 und 2017 in den Sommermonaten in einem von UNICEF unterstützten Flüchtlingscamp in Athen. Die Geschichten, die ihr dort von den Menschen erzählt wurden, flossen in ihren ersten Roman mit ein. Ibrahim und seine Frau Afra haben sich aus dem syrischen Aleppo geflüchtet, nachdem ihr kleiner Sohn Sami im Bombenhagel starb. Die Mutter ist vom Tod des Kindes traumatisiert und erblindet. Ibrahim will unbedingt zu seinem Cousin, dem die Flucht nach England gelungen ist. Mit ihm zusammen hat er außerhalb von Aleppo eine große Bienenzucht betrieben. Es ist nicht einfach, mit dem Schiff in die Türkei zu gelangen und von dort weiter nach Athen zu fliehen. Dem Ehepaar gelingt es, mit falschen Pässen nach England zu kommen. In der Unterkunft erinnert sich Ibrahim an ihre Flucht, doch auch er selbst hat Schaden genommen. In Flashbacks erlebt Ibrahim die Flucht immer wieder neu. Der Verlust des Sohnes ist kaum zu verkraften. Jeder verkriecht sich in seinem Schmerz und ist kaum noch in der Lage, den anderen zu lieben.
(has)