Die Ermordung des Commendatore 1
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 26 €
Verlag: Dumont
Rezension
Er ist ein bescheidener Mann Mitte 30, malt Porträts in Öl, die in Chefetagen hängen, und hat sich damit einen Ruf erarbeitet. Ein Leben in beschaulicher Ausgewogenheit, bis ihn überraschend seine Frau verlässt. Ziellos begibt er sich auf eine Reise, an deren Ende er ein kleines Haus in den Bergen bezieht, das ihm ein Freund zur Verfügung stellt. Hier war auch das Domizil eines Malers, der es mit traditionell japanischer Technik zu Ruhm gebracht hatte. Und hier tritt das Unsichtbare auf, das in keinem Murakami-Roman fehlen darf. Nachts schlägt jemand unter der Erde ein Glöckchen, ein beunruhigender Mann mit weißem Haar lässt sich porträtieren und ein Bild mit einem grausamen Motiv liegt versteckt auf dem Dachboden. Murakami zu lesen, ist, als würde man in einem klaren Fluss schwimmen, dessen Wasser eine höchst angenehme Temperatur hat. Alles scheint, wie uns der Erzähler berichtet. Doch wer unter offenem Himmel schwimmt, kennt dieses Gefühl, das man nicht allein im Wasser ist. Unter der Oberfläche walten Strömungen und unbekannte Wesen. Murakamis literarischer Fluss mündet in ein offenes Meer voller Untiefen und Wunder. Diese Reise geht in Teil II im Mai weiter.
(md)