Die Letzten ihrer Art
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: btb
Rezension
Dass sich auch der dritte Teil des Klimaquartetts von Maja Lunde auf der „Spiegel“-Bestsellerliste wiederfindet, verwundert nicht, hat die Norwegerin doch schon zuvor bewiesen, dass sie eine außerordentlich begabte Schriftstellerin ist. Sie trifft mit ihren Romanen den Nerv der Zeit. Virtuos verwebt sie in „Die Letzten ihrer Art“ erneut verschiedene Erzählstränge zu einem großen Ganzen. Das gelingt ihr auf eine so elegante Weise, dass man zu keinem Zeitpunkt den Faden verliert. Jeder Erzählstrang ist geprägt von einer ganz eigenen Sprache, einem eigenen Rhythmus. Da ist zum einen Michail, der 1881 im Zoo in St. Petersburg arbeitet und von wilden Urpferden in der Mongolei erfährt. Eine Attraktion für den Zoo! Zeitsprung: Norwegen 2064: Der Klimakollaps hat inzwischen stattgefunden und Isa und ihre Mutter Eva kämpfen nicht nur um ihr eigenes Überleben – auch um das der Wildpferde. Und schließlich begleiten wir Karin, eine Tierärztin, die 1992 versucht, Przewalskipferde auszuwildern, um den Artenbestand zu sichern. Der Mensch hat alles zerstört, und dennoch geben Einzelne nicht auf. Jedes noch so kleine Samenkorn ist wichtig und kann etwas bewirken. Apropos Samenkörner: Im vierten Teil der Bestseller-Reihe soll es wohl genau um eben jene gehen.
(lin)