Die Verwandelten
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Wallstein
Rezension
Huch, was ist denn da passiert? Fibi und Aram, zwei gelangweilte Teenager aus einem ostdeutschen Kaff, verwandeln sich, nachdem sie Beeren in einer Waschanlage gefuttert haben, in – Achtung, Wortwitz (gähn) – Waschbären. Was folgt, ist eine Aneinanderreihung von Reaktionen, bei denen den Erwachsenen Dollarzeichen in den Augen stehen und so mündet alles in einem Besuch von Ed Sheeran (oh wow, Wahnsinn…). Mehr Inhalt gibt es bei diesem „komischen Gesellschaftsroman“, wie ihn der Verlag bezeichnet, nicht. Die Ausgangsfrage werden sich so also nicht nur die Protagonisten stellen, sondern auch die Leser. Was habe ich mich auf den neuen „Brussig“ gefreut, Kultwerke wie „Helden wie wir“ und „Sonnenallee“ hoben Thomas Brussig in den Autorenolymp! Folgt der neue Roman diesem Pfad? Tja, Pustekuchen, die Freude ist schnell verpufft. Wie sagt Aram so schön: „Willste mich vollpussen? Voll Gulli.“ Das ist auch so ein Punkt, dieser Sprech nervt und mit der Verwandlung hat das zumindest schon mal ein Ende (mehr oder minder)… Die klischeebehafteten Figuren, die dann auftauchen, sind beinahe erfrischend. Es scheint leider, als wollte Brussig hier zu viel: zu viel Kritik (etwa an den Medien), zu viel Komik, zu viel Kafka, zu viel von allem. Zurück bleibt eine ratlose Leserin.
(lin)