Geschenkt

43 Jahre lang war Gerold Plassek ein eher zurückhaltender Mensch, der sich selbst als "fossiler Typ wie Gérard Depardieu nach fünf Jahren Wodka-Staatsbürgerschaft" beschreibt. Ein bequemer Kerl, der sich damit abgefunden hat, dass es mit den Frauen nicht klappt, dass er für eine Gratiszeitung die bunten Meldungen des Tages schreibt und dass er die Feierabende mit Saufkumpanen in Wiener Spelunken verbringt.  Schlagartig aber verändert sich sein Leben: Zuerst setzt eine frühere Liebhaberin einen ihm unbekannten 14-jährigen Sohn vor die Tür, dann nimmt auch seine Karriere eine Wendung. Ein anonymer Wohltäter spendet Geld an soziale Einrichtungen - just an jene, über die der liebenswürdige Protagonist in seinen Kurzmeldungen berichtet. Die Suche nach dem Spender beginnt, quasi ein "Who-dunit?" mal anders. Statt Bösewicht wird Gutmensch gesucht, eine Idee, die auf einer echten Begebenheit beruht. Mitgetragen wird der Roman von vielen Nebensträngen: Da wären der Redaktionsalltag bei einer Boulevardzeitung, die holprige Annäherung zwischen Vater und Sohn oder der Flirt mit der Zahnärztin. Daniel Glattauer trifft wieder einmal den richtigen Ton: ein flottes Buch mit sympathischen, gut gezeichneten Figuren, Wiener Lokalkolorit und einigen witzigen Pointen.

(ew)

Geheimnisvolle Spendenserie trifft routinierten Verlierer – im neuen Roman des Bestsellerautors Daniel Glattauer: Gerold Plassek ist Journalist bei einer Gratiszeitung. Bei ihm im Büro sitzt der 14-jährige Manuel, dessen Mutter im Ausland arbeitet. Er beobachtet Gerold beim Nichtstun und ahnt nicht, dass dieser Versager sein Vater ist. Gerold fehlt jeder Antrieb, die Stammkneipe ist sein Wohnzimmer und der Alkohol sein verlässlichster Freund. Plötzlich kommt Bewegung in sein Leben: Nach dem Erscheinen seines Artikels über eine überfüllte Obdachlosenschlafstätte trifft dort eine anonyme Geldspende ein. Das ist der Beginn einer Serie von Wohltaten, durch die Gerold immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt. Und langsam beginnt auch Manuel, ihn zu mögen … – Ein so spannender wie anrührender Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht.