The Nice
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 24.8 €
Verlag: bilger
Rezension
"Here comes the Nice/he's looking so good/he makes me like no one else could/he knows what I want he's got what I need/ he's always there if I need some speed", singen die Small Faces im Scene Club 1967. Jeremy Reed lässt uns zusammen mit seiner Figur Face, dem unangefochtenen Anführer der ersten Mod-Welle, eintauchen in den Sound, Sex und Style der Sixties. Mit atemberaubender Akribie beschreibt er den Look der Mods, die auf Speed durch die Nächte rauschen und ihre sexuelle Ambivalenz voll ausleben. Der englische Wortkünstler verdichtet seine bildreiche Sprache entlang der scharf geschnitten Anzüge. Aus den rauschaften, minutiös geschilderten Live-Gigs der frühen Rolling Stones, The Who und der Small Faces in den Kultclubs hallt das enzyklopädische Knowhow des Musikkritikers. Auf einer zweiten Zeitebene begegnen wir 2024 Paul, einem Journalisten, in einem dystopischen London, das im Chaos der paramilitärischen Blackjacks und monsumartigen Regengüsse versinkt. Er schreibt an einem Buch über den stilprägenden Mod-Designer John Stephen, den King of Carnaby Street. Als Paul in Soho auf Face trifft, geraten die Zeitebenen aus den Fugen. Doch wie ist dieser Zeitsprung zu erklären - haben die Mods es tatsächlich geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes ins Morgen zu tanzen?
(ts)