Patria
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 25 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
Der baskische Unternehmer Txato wird Opfer der Untergrundorganisation ETA, seine verwitwete Frau Bittori kehrt 20 Jahre nach dem Attentat zurück in ihr leeres Haus im Heimatdorf. Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, einige Dorfbewohner kleben an ihren nationalistisch-populistischen Sichtweisen, kehren die an den eigenen Nachbarn verübten Verbrechen unter den Tisch und stigmatisieren die Opfer als Sündenböcke. Das schmerzt beim Lesen. Aramburu analysiert haarklein die Boshaftigkeit einer fanatischen Dorfgemeinde, einschließlich des Pfarrers, beleuchtet aber auch ausführlich den steinigen Weg des ETA-Aktivisten Joxe Mari, der seine Jugend dem bewaffneten Kampf für ein freies Baskenland widmet und ganz allmählich - nach jahrelanger Haft - von Zweifeln beschlichen wird. Zu Wort kommen auch dessen Geschwister, die einen Weg der Aussöhnung wählen. Da ist der jüngere Bruder Gorka, der dem bewaffneten Kampf durch die Liebe zur Literatur entkommt, da ist die gelähmte Schwester Arantxa, für die Vergebung Lebenssinn bedeutet. Am Ende wird deutlich: Es bedarf großen Mutes und großer Kraft, zu vergeben, der Weg des Hasses und der Gewalt ist im Handumdrehen beschritten.
(nt)Kurzbeschreibung
Jetzt direkt kaufen bei:

Eine eigene Rezension hinzufügen