Reisen im Licht der Sterne
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.9 €
Verlag: Hanser
Rezension
Robert Louis Stevensons Geschichte über die Schatzinsel ist fiktiv. In Interviews hatte der Autor Ende des 19. Jahrhunderts zugegeben, deren Position auf keiner Karte zu kennen, ja sogar Material für die Geschichte bei anderen Autoren abgekupfert zu haben. Aber was, wenn das nicht stimmt? Alex Capus spielt mit einem Verdacht: Woher, wenn nicht von eben jener Schatzinsel, stammte Stevensons Reichtum, den er in seiner Zeit auf Samoa zur Schau trug? Warum unternahmen Mitglieder seiner Familie diverse Reisen ohne triftigen Grund? Und was veranlasste den lungenkranken Autor überhaupt dazu, sich im tropischen Klima der Südseeinseln niederzulassen? Generationen von Schatzsuchern haben die sagenhafte Kokos-Insel, die als Vorlage für Stevensons Roman gilt, bereits vergeblich umgegraben. Einige ihrer Geschichten erzählt Capus in humorvollen Episoden am Rande. Möglicherweise gruben sie jedoch alle auf der falschen Insel, denn auch im Ostpazifik liegt eine in alten Karten als "Cocos Eylandt" bezeichnete Insel, sehr nah bei Samoa. Capus hält keine stichhaltigen Beweise bereit, aber er liefert die Abenteuergeschichte zur Abenteuergeschichte. Er spielt mit Elementen aus Stevensons Biografie und beschreibt den Schotten auf Samoa sowie die Robinsonade seines Clans.
(mel)