Sand
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.95 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
Wolfgang Herrndorf reihte sich mit seinem Debütroman "In Plüschgewittern" in die Phalanx der Popliteraten ein und brachte letztes Jahr mit "Tschick", einem Jugendroman für Erwachsene, die den "Fänger im Roggen" noch immer für ein Kultbuch halten, die Kritiker ins Schwärmen. Jetzt legt er einen zwischen Krimi, Agentenstory und Satire irrlichternden Wüstenroman vor.
"Sand" spielt in den frühen 1970ern in einer nordafrikanischen Kommune. Der naive Glaube der aus Europa und den USA ausgewanderten "langhaarigen, redseligen und orientierungslos herumtappenden Kommunarden" mit den Einheimischen eine Wellenlänge zu finden, erweist sich als Illusion. Die Kommune wird Schauplatz eines Verbrechens. Und ein Kommissar, der sich für gewitzt hielt, ehe ihm ein IQ-Test seine Durchschnittlichkeit bescheinigte, ermittelt.
Herrndorf erzählt in einer gemächlich mäandernden Sprache, die nach Hitze und Staub klingt. Zwar gerät der Plot mit der Zeit ganz schön aus den Fugen, aber schade ist vor allem, dass der sanfte ironische Unterton gegen Ende immer mehr der Lust daran weicht, die Protagonisten auf möglichst zynische Weise leiden zu lassen. Allerdings: Auch das beherrscht Herrndorf erschreckend gut.
(smv)Kurzbeschreibung
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