2084. Noras Welt
JUGEND UND KINDER
Informationen: , 14.9 €
Verlag: Hanser
Rezension
Nora träumt, dass sie ihre eigene Urenkelin Nova ist und sich selbst als Urgroßmutter im Jahr 2084 wieder trifft. Nova ist wütend auf Nora: Vor ihrem Fenster in Norwegen zieht eine Karawane aus Afrika vorbei, jede Minute sterben Tierarten aus. Doch Oma Nora erklärt ihr, sie bekomme noch eine Chance. Als Nora in der Gegenwart aufwacht, will sie alles tun, um das Artensterben aufzuhalten. Aber Jostein Gaarder erzählt nicht nur eine nette Geschichte. Das wird schon am Titel "2084" deutlich - eine Reminiszenz an George Orwells "1984". In seinem vielschichtigen Umweltroman macht Gaarder deutlich, dass es fünf vor zwölf ist, wenn wir die Erde noch retten wollen und erklärt klar und verständlich die Hintergründe des Klimawandels. Aber vor allem stellt der Autor, der mit "Sofies Welt" bekannt wurde, philosophische Fragen. Die spannendste: Warum liegt es in der Natur des Menschen, sich nur um seine eigene Generation zu kümmern und die Nachkommenden zu vergessen? Gaarders Buch ist nicht leicht zu lesen, aber das soll es vielleicht auch gar nicht sein. Es ist Stoff zum Diskutieren. Genial ist ein Lösungsansatz, den Noras Freund Jonas vorschlägt: Er will überall "grüne Automaten" aufzustellen, an denen man einfach per Kreditkarte für eine bedrohte Tier- oder Pflanzenart spenden kann. Man muss, sagt Jonas, mit der Natur des Menschen arbeiten, nicht gegen sie.
(svs)