Die Poesie der Naturwissenschaften
SACHBÜCHER
Informationen: , 38 €
Verlag: Ullstein
Rezension
Richard Dawkins verdankt sein Leben der schiefen Schussbahn einer Kanonenkugel. Um Haaresbreite verfehlte diese seinen Vorfahren Clinton Dawkins. Das war nicht das einzige Mal, dass es für einen Ahnen des Bestsellerautors gefährlich wurde. Die Geschichte seiner Vorfahren ist einer der spannendsten Teile dieser Autobiografie. Fans der dawkinschen Bestseller "Das egoistische Gen" und "Der Gotteswahn" werden den zwei zentralen Themen - der Religion und Evolutionsforschung - frühzeitig begegnen. Denn Ende der 1940er erbten die Eltern des Naturforschers Ländereien in der Nähe von Oxford und zogen nach England. Für den Autor begann hier ein neues Leben, das von christlichen Institutionen geprägt war - und seinem Wissensdurst. Wer den Werdegang und die öffentlichen Auftritte von Richard Dawkins kennt, wird vor allem die ersten Kapitel genießen, weil es hier Neues über den Forscher zu erfahren gibt. Etwa über seine frühste Kindheit in Nairobi. Tiefe Einblicke sind hingegen rar. Lesern, die mit der Arbeit des Evolutionsbiologen wenig vertraut sind, bietet das Buch einen unterhaltsamen Zugang zum Autor und seinen zentralen, bisweilen umstrittenen Theorien und Anliegen.
(ang)