Die Anmutung des Titelfotos verspricht weniger einen spannenden Thriller als einen nostalgischen Herz-Schmerz-Roman. Ein Irrtum. Schmerz gibt es, Herz ebenfalls, aber nur auf der Verliererseite.
Moskau, 1948: Der Geiger Ilja Grenko wird wegen seiner Auslandskontakte verhaftet und ins Gulag deportiert, seine Frau und die kleinen Kinder entrinnen in der Verbannung nur knapp dem Hunger- und Kältetod. Die Stradivari, die Grenko bei sich trug, ist hernach verschwunden, seine Inhaftierung wird dauerhaft vertuscht. Jahrzehnte später erfährt sein Enkel Sascha Grenko in Deutschland, dass seine ganze verkorkste Jugend auf dieses Trauma in der Familie zurückzuführen ist. Kurz scheint es, als sei wenigstens ihm und seiner Schwester ein Wiedersehen vergönnt, doch sie wird vor seinen Augen erschossen. Der Mitarbeiter eines Personenschutzunternehmens macht sich nach Russland auf, um sein Erbe und ihre Mörder zu suchen, verfolgt von düsteren Gestalten aus der russischen Unterwelt, die verhindern wollen, dass die Ereignisse ans Licht kommen.
In zwei Erzählsträngen, "heute" und "damals", entsteht ein Bild des Schicksals der Familie Grenko, das direkt aus der Finsternis und Kälte Sibiriens zu kommen scheint.
(md)
In einer Nacht im Mai 1948 verliert der begnadete Geiger Ilja Grenko seine beiden wertvollsten Schätze: seine Familie und seine Stradivari. ...
In einer Nacht im Mai 1948 verliert der begnadete Geiger Ilja Grenko seine beiden wertvollsten Schätze: seine Familie und seine Stradivari. Erst dem eigensinnigen Sascha Grenko, Iljas Enkel, wird es viele Jahrzehnte später gelingen, Licht in das grausame Geschehen von damals
zu bringen. Doch der Preis dafür ist hoch -
viel zu hoch …
Der neue Roman der Deutschen-Krimi-Preis-Trägerin 2012
Pressestimmen:
In "Der Geiger" verbindet Borrmann Familiendrama, Krimi und historisches Lehrstück zu einem stimmigen Ganzen.
Weser Kurier, 26.08.2012
Mechtild Borrmann ist zu Recht in die erste Reihe der Krimi-Autorinnen aufgestiegen. Weil das sehr solide und klar konstruierte Bücher sind, die auch immer Zeitgeschichte erzählen und das ohne jede Aufdringlichkeit tun.
NDR Kultur Leseherbst 2012, Rainer Moritz, 25.09.2012
Mechtild Borrmann gelingt eine beklemmende Familiensaga, die erschüttert und anrührt zugleich. In drei Erzählsträngen beschreibt die Autorin die Schicksale ihrer Protagonisten. Kurze, prägnante Sätze treiben die Handlung vorwärts und führen dem Leser bestürzend authentisch Lagerleben und Verbannung vor Auge, den Überlebenskampf und die Hoffnung auf bessere Zeiten. "Der Geiger" schildert glaubwürdig ein erschütterndes Stück Zeitgeschichte.
Ruhr Nachrichten, 20.08.2012
Ein besonders spannendes Buch.
Deutschlandradio, Kultur, 31.08.2012
Mechtild Borrmann kombiniert kenntnisreich und einfühlsam Schilderungen aus den Zeiten des Gulags bis ins globalisierte Russland des 21. Jahrhunderts.
Basler Zeitung, 02.09.2012
"Der Geiger" ist eine packende Geschichte aus eisiger Vergangenheit, die uns noch immer frösteln läßt.
Die Literarische Welt, Cora Stephan, 08.09.2012
Mit "Der Geiger" festigt Mechtild Borrmann ihren Status als eine der derzeit herausragenden Autorinnen.
www.krimi-couch.de, Jochen König, 20.09.2012
Mechtild Borrmann ist ein sehr ungewöhnlicher Krimi gelungen. Knapp und meisterhaft erzählt.
Lesart,
"Der Geiger" ist eine packende, mitreißende Familiengeschichte, die mitten ins Herz trifft und - Vorsicht! - für Aussetzer sorgt. Ohne Pathos. Echt gut!
MDR Sachsen-Anhalt HF, 04.09.2012