Der Reisende
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 22.9 €
Verlag: Bastei Lübbe
Rezension
Arnaldur Indriðason wurde durch seine Krimis um Kommissar Erlandur bekannt, in denen er ein vielschichtiges Bild des modernen Islands zeichnet. In "Der Reisende" geht es um ein in Mitteleuropa kaum bekanntes Kapitel isländischer Vergangenheit: Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges besetzten zunächst die Briten, 1941 die Amerikaner die strategisch wichtige Insel. Vor dieser Kulisse spielt der Roman um die Ermordung eines Handelsreisenden, dessen Tod von zwei Ermittlern namens Flóvent, einem Isländer, und einem jungen Angehörigen des britischen Militärs, Thorson, Sohn isländischer Auswanderer, geklärt werden soll. Der Fall erweist sich als kompliziert, unter anderem spielen eine deutsche Familie mit Nazi-Kontakten und die Machenschaften des Militärs eine Rolle, die unterschiedliche Motive für den Mord liefern. Offensichtlich war Felix Lunden, Sohn eines deutschen Arztes, ein Jugendfreund des Ermordeten und ebenfalls Handelsreisender, in dunkle Geschäfte verwickelt, die mit der exponierten Lage Islands als Militärbasis und einem geplanten Besuch Churchills auf der Insel zu tun haben. Verdächtig aber ist auch Vera, die frühere Freundin des Toten. Flóvent und Thorson kommen bei ihrer Arbeit nur mühsam voran und verstricken sich in die Widersprüche des Falls.
(mvs)