Die F*ck-it-Liste
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 22 €
Verlag: Heyne
Rezension
Frank Brill hat alles verloren – Job, drei Frauen, zwei Kinder. Jetzt, mit 60, wird bei ihm Krebs im Endstadium diagnostiziert. Frank entschließt sich gegen eine Behandlung. Während andere in so einer Situation ihre Bucket-List abarbeiten – die Dinge, die sie immer schon mal tun wollten –, nimmt sich Frank seine F*ck-it-Liste vor: Er will sich rächen an denen, die für das Unglück in seinem Leben verantwortlich sind – in persönlicher wie in politischer Hinsicht. Der Schwerkranke begibt sich auf einen finalen Roadtrip quer durch die USA. Es ist das Jahr 2026; durch einen geschickten Winkelzug ist inzwischen Ivanka Trump Präsidentin, und die Trumps schicken sich an, die Präsidentschaft auf Dauer in der Hand der Familie zu halten. Es ist ein bizarres Land, das Frank durchreist: Von der Demokratie ist nur noch wenig übrig, Morde und Amokläufe sind wegen der stark gelockerten Waffengesetze an der Tagesordnung, die Einwanderungsbehörde greift überfallartig Spanisch sprechende Menschen auf und sperrt sie in Lager, und die Gesellschaft ist zutiefst zerrissen. Niven gelingt eine Mischung aus Thriller und böser Satire, die mitunter etwas dick aufgetragen und an manchen Stellen etwas vorhersehbar ist, insgesamt aber durch Herz, bissigem Humor und treffende Beobachtungsgabe überzeugt.
(kr)