Erlösung
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 14.9 €
Verlag: dtv - Deutscher Taschenbuch Verlag
Rezension
Ein grausamer Entführer: Er nimmt zwei Kinder und gibt dann eines zurück - unter der Voraussetzung, dass die Eltern nie darüber sprechen dürfen. Das andere Kind tötet er. Eine Methode, die Wirkung zeigt: Jahrzehntelang schweigen die Opfer und er kann weiter sein Unwesen treiben. Erst eine alte Flaschenpost mit einem blutigen Brief aktiviert das Sonderdezernat Q. Und während Carl Mørck ermittelt, geraten wieder zwei Kinder in die Hände des eiskalten Killers. Wie auch in den anderen Bänden verknüpft Jussi Adler-Olsen ein lang zurückliegendes Verbrechen mit einer akuten Gefahr. Und wieder schreckt er in seiner teils süffisanten, teils brutal spannenden Geschichte nicht vor perfiden Einfällen zurück.
(md)Kurzbeschreibung
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Unerwartet schlecht
Ich hatte "Erbarmen" bereits vor einiger Zeit gelesen und es ist mir noch immer schleierhaft, warum das Buch ein Bestseller ist und nun auch noch verfilmt wurde. Der Schreibstil ist sehr mittelmäßig und die Geschichte wirkt zusammengeschustert. Mir kam es vor, als wolle man um jeden Preis Spannung erzeugen, aber leider auf niedrigem Niveau. Wenn eine Politikerin, eigentlich ganz sympathisch rüberkommt, über Jahre unter schlimmen Umständen in Dunkelheit gefangen ist, möchte man schon wissen, was dahintersteckt. Aber ich fand die Schilderungen oberflächlich und klischeehaft, die Beweggründe des Täters auch nicht überzeugend. Es gab auch keine Überraschungen, außer dass Merete noch ganz gut aus der Sache herauskommt (nach den vielen Jahren seltsam). Am Kommissar hatte ich nicht ganz so viel auszusetzen, Assad finde ich dagegen überzeichnet und unrealistisch. Welcher Putzmann würde sich denn so in die Ermittlung hineinknien? Mit Mankell oder Nesbo ist der Autor für mich keinesfalls zu vergleichen, da ist ein riesiger Unterschied.
Erlösung
Viel erzählen kann man von diesem Buch nicht, sonst wäre bereits einer (der doch recht zahlreichen) Höhepunkte dieser Handlung enthüllt. Nur so viel: Zum völlig perfekten Verbrechen fehlt nicht viel. Kinder verschwinden - und außer der Familie erfährt es kein Mensch. Verbrechen mit einem System, das man sich kaum vorzustellen vermag, denn vielleicht nutzt es tatsächlich jemand und niemand weiß es...
Aber ich lasse diese Überlegungen. Die Gedanken sind frei und Adler-Olsen serviert uns hier einen Fall, der hoffentlich für immer und ewig reine Fikton bleiben wird. Ungewöhnlich ist aber nicht nur das Verbrechen, sondern auch die andere Geschichte, die hier noch geschildert wird. Von Beginn an kennt man den Täter und begleitet ihn bei seinen Greueltaten, während man gleichzeitig den Verlauf seiner Jugend erzählt bekommt, die mit der gleichen Erbarmungslosigkeit ablief wie er sie nun seinen Opfern gegenüber zeigt. So ist man hin- und hergerissen zwischen dem Mitgefühl mit dem Kind und dem Abscheu gegenüber dem erwachsenen Psychopathen, der 'eigentlich' nichts weiter als die Schrecken seiner eigenen Kindheit verarbeitet.
Ein wirklich spannender Fall, der einem zudem tiefere Einblicke in die 'Funktionsweise' sektenähnlicher Religionsgemeinschaften gewährt, die mehr oder weniger alle in gleicher Art und Weise agieren.
Das Einzige was mich etwas störte, war Carl Mørck und seine Crew. Ich wurde im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern nicht warm mit ihnen. Obwohl das Buch knapp 600 Seiten hat, blieben die Sympathiewerte eher gering, wobei ich Rose sogar ein bisschen zu übertrieben fand. Aber vielleicht war ja der Abstand zum letzten Krimi zu lang - am besten, ich fange schnellstmöglich mit Band 4 an ;-)
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