Mehrere unfassbar brutale Morde nehmen der Stadt Kempten ihre Unbeschwertheit. Den Opfern fehlt das Herz, ein Serientäter scheint am Werk. Als würde das nicht reichen, wird Kommissar Kluftinger von großen gesundheitlichen Sorgen gepeinigt: Schmerzen, ausgerechnet am Herzen, und eine offenbar fatale Diagnose seines Arztes legen sein baldiges Ableben nah.
Dies ist der bislang packendste Roman um den hemdsärmeligen Ermittler aus dem Allgäu. So packend, dass einige der schon zur Gewohnheit gewordenen Comedy-Einlagen zuweilen deplatziert wirken. Klar, Kluftis Einsatz beim Yoga oder der Versuch, mit dem künftigen japanischen Schwiegervater seines Sohnes zu skypen, sind saukomisch, reißen den Leser aber aus dem hervorragend konstruierten Fall. Andererseits sind diese recht langen Passagen eine Chance zum Durchatmen.
Dennoch ist dies das bislang beste Kluftinger-Paket: Die offenkundig gut recherchierten Einblicke in die Ermittlungsarbeit, die Frotzeleien der Kollegen untereinander, Kluftis Familienleben, sein rührend-unbeholfener Testamentsversuch und nicht zuletzt der spannende Showdown sind eine runde Sache. Übrigens: Gehört ist Klufti in der Mundartlesung der Autoren noch eine Klasse besser.
(bär)
Kluftinger ist sich sicher: Bei einem anonymen Handyanruf, der ihn ausgerechnet während einer der gefürchteten Pressekonferenzen seines Chefs erreicht, wird er Zeuge eines Mordes. „Alpträume von zu viel Schweinsbraten“, tun seine Kollegen diesen Verdacht ab. Kluftinger ermittelt auf eigene Faust und findet am vermeintlichen Tatort jede Menge Blut, aber keine Leiche. Da überschlagen sich die Ereignisse: Mehrere brutale Mordfälle, anscheinend ohne Zusammenhang, erschüttern das Allgäu. Als dann doch noch der Großteil des abgängigen Toten auftaucht und Kluftinger endlich herausfindet, was all die Verbrechen verbindet, ist es fast schon zu spät ...
Dabei steht er auch privat unter Druck: Seit Tagen leidet er unter heftigem Herzstechen und befürchtet sofort das Schlimmste. Eine demütigende Untersuchung bei Erzfeind Doktor Langhammer scheint das zu bestätigen. Doch der Kommissar ist entschlossen, das Ruder noch einmal herumzureißen. Aber ob fleisch- und kässpatzenarme Ernährung und ein Yogakurs da die richtigen Mittel sind?
Pressestimmen:
Mit Witz, ländlicher Behäbigkeit aber auch einer guten Portion kriminalistem Geschick kämpft sich Kluftinger seinen. Fans werden es dem Autorenduo Klüpfel & Kobr danken.
Südkurier, 22.02.2013
In einer rasanten Verfolgungsjagd, in der Kluftinger an seine Grenzen geht und in akute Lebensgefahr gerät, erreicht "Herzblut" eine Dramatik wie noch kein Kluftinger-Krimi zuvor. Aber auch hier zeigt sich wieder die besondere Kluftinger-Qualität. Wie er die Täter überführt und mit welchen Mitteln er sie letztlich dingfest macht, ist schon einzigartig. Mit "Herzblut" ist Volker Klüpfel und Michael Kobr ein Volltreffer gelungen.
dpa, 26.02.2013
Der Mann sorgt für gute Unterhaltung, und er hat es verdient, dass "Michi & Volki" folgende Widmung ihrem "Herzblut" voranstellen: "Für Klufti. Vergelt's Gott für alles und nix für ungut."
Augsburger Allgemeine, 27.02.2013
Was für eine Mordsgaudi. Ein spannendes bayerisches Kriminallustspiel im Stile einer amerikanischen Screwball-Komödie, mit Ansätzen eines Alfred Hitchcock, herrlich.
denglers-buchkritik.de, 04.03.2013
Kluftis grantige Allpräsenz sorgt für Witz, was keineswegs ausschließt, dass das Urvieh im Rummel des Jahrmarktes zu wichtigen Erkenntnissen gelangt. Die Geisterbahn wird Klufti für immer verabscheuen. Ein Spaß mit Hirn und Spannung!
Der Standard, 08.03.2013