Ein Mann liegt im Koma und keiner darf wissen, wer er ist. Vor seiner Tür ist ein Beamter postiert, der aber recht angreifbar wirkt. Wir erinnern uns: Am Ende des letzten Bandes wurde auf Harry Hole geschossen. Sein Stiefsohn Oleg könnte noch immer dafür ins Gefängnis gehen. Doch ob Harry oder jemand anders in dem Krankenzimmer liegt, bleibt im ersten Drittel des Buches die einzige spannende Frage. Denn obwohl ein sadistischer Mörder umgeht und an ehemaligen Tatorten von ungelösten Kapitalverbrechen Polizisten "schlachtet", ist es vor allem die Sehnsucht nach dem kaputten Typen mit den brillanten Gedankengängen und der Gefahr zur Selbstverstümmelung, die den Leser bei der Stange hält. Sein Team, das die Ermittlungen in seinem Sinne weiterführen will, bleibt blass. Auch als sie selbst in das Visier des Täters geraten.
Dann ersteigt er, oder seine Inspiration, aus den Zeilen und sofort ist alles beim Alten: spannender, vielschichtiger und ziemlich brutaler Thriller-Stoff mit reichlich plastischen Beschreibungen. Jo Nesbø ist ein Meister der erzählerischen Kniffe und entwickelt den Fall wie eine Schachpartie, Rochade und Bauernopfer inklusive. Der zögerlichen Eröffnung ist allerdings geschuldet, dass die Geschichte insgesamt bemühter wirkt als die brillanten ersten Fälle um Kommissar Harry Hole.
(md)
Ein junges Mädchen wird tot im Wald gefunden. Sie wurde brutal vergewaltigt. Zehn Jahre später wird an derselben Stelle ein Polizist getötet, sein Gesicht ist grausam entstellt. Eine Sonderkommission ermittelt unter Hochdruck. Doch es geschehen weitere Morde. Die Polizei hat keine Spur, und ihr bester Ermittler Harry Hole fehlt. In einem Krankenhaus liegt ein schwerverletzter Mann im Koma. Das Zimmer wird von der Polizei bewacht. Niemand soll erfahren, wer der geheimnisvolle Patient ist. Denn er hat einen Feind. Und der ist überall. Spannung pur – der beste Harry Hole aller Zeiten!
Pressestimmen:
"'Intelligent und feinsinnig zaubert er (Nesbo) mit Sprache - grandios: Übersetzer Günther Frauenlob -, mit Charakteren und Schauplätzen [...]."
Schweriner Volkszeitung, Timo Weber, 20.12.2013
"Nein, besser war Nesbö wirklich nie!"
Morgenpost am Sonntag, 15.12.2013
"Sprachlich beweist Jo Nesbø einmal mehr sein außergewöhnliches Talent, das seine Krimis immer schon zu literarischen Ereignissen aufgewertet hat."
Westfalenpost, Andreas Thiemann, 27.11.2013
"Den Leser erwartet Spannung pur – ein ideales Buch für kalte und stürmische Herbstabende!"
Regensburger Nachrichten, 20.11.2013
"Spannung pur, klug durchdacht, fesselndes Kopfkino bis zur letzten Seite."
Neue Osnabrücker Zeitung, 19.11.2013
"'Koma' ist Folter, Nervenkitzel und Ruhelosigkeit. Nesbos bestes Buch aus der Reihe."
Ruhr Nachrichten, Carolina Meinert, 18.11.2013
"Sprachlich bestätigt Nesbo mit "Koma" einmal mehr seinen Ruf als der literarischste Krimiautor unter den zahlreichen Nordeuropäern dieses Fachs."
Nürnberger Zeitung, Christian Mückl, 12.11.2013
"Knallharte Spannung von einem literarischen Hochkarat."
ORF3 Erlesen, 12.11.2013
"Mit kräftiger Sprache, hohem Tempo und raffinierten erzählerischen Tricks überzeugt Jo Nesbo erneut."
WAZ, 11.11.2013
"Knallharte Spannung von literarischem Hochkarat."
News, 07.11.2013
"Jo Nesbo ist einer der besten Krimis seit Langem gelungen."
Lisa
Absolutes Highlight
Habe gespannt auf die Taschenbuchausgabe gewartet, wohl wissend, dass mit dem Buch wohl wieder eine Woche kommen wird, in der ich kaum zu etwas anderem kommen werde. Es dauert höchstens bis zur Seite 50, und schon ist man wieder mittendrin und kann das Buch schwer weglegen. Natürlich ist es nützlich, ein paar vorige Teile gelesen zu haben und einige Personen bereits zu kennen. Denn "Koma" baut auf der Vergangenheit auf.
Es ist eine wahre Kunst, wie Nesbo es schafft, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und nicht mehr loszulassen - und das auf hohem Niveau, auch was die Sprache betrifft. Er hebt sich in jeder Hinsicht von einigen anderen (auch skandinavischen) Krimis ab, denn bei ihm wirkt nichts "bemüht" oder konstruiert. Die 600 Seiten sind mit Vergnügen zu lesen, wobei man häufig den Atem anhält. Habe extra genau gelesen, um alles mitzubekommen, denn der Plot hat viele Fäden, und die Personen, Ereignisse und Hintergründe sind an vielen Stellen verbunden. Das ist es gerade, was ich an einem guten Krimi schätze, dazu das "Sein und Schein" der Personen. Wer auf der Hut ist, meint schließlich wohlwissend dem Ende entgegenzulesen und ist doch mal wieder überrascht. So muss ein guter Krimi einfach sein und bekommt von mir 5 Punkte.
Leider ist das Buch dann auch schon wieder zu Ende, und man kann nur auf einen 11. Teil hoffen. Es hat mich gefreut, dass Hole nun zunehmend erfreulichere Seiten zeigt und den Alkoholismus überwunden zu haben scheint. So hat er vielleicht noch ein langes Leben vor sich, und die anderen Personen haben sicher noch einige böse Ideen, weshalb ich warten werde. Möglicherweise lese ich "Koma" in der Zwischenzeit noch einmal - um diesmal ja alles mitzubekommen und die Kunst des Krimischreibens zu studieren.
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