NSA
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 22.9 €
Verlag: Bastei Lübbe
Rezension
Wer heute über die Gefahren der Rund-um-die-Uhr-Onlinepräsenz des Individuums nachdenkt, kommt meist schnell unter anderem auf einen Gedanken: Gut, dass Stasi oder Gestapo solch ein Instrument nicht zu ihrer Verfügung hatten, es wäre ja wie auf sie zugeschnitten gewesen. Andreas Eschbach hat aus diesem Gedanken einen fast 800 Seiten starken Roman gemacht, dessen Titel ein wenig wie mit dem Vorschlaghammer daherkommt. NSA, wer denkt da aktuell nicht erst mal Richtung USA?… Das ist nicht gemeint, schwingt aber mit. NSA steht für "Nationales Sicherheits-Amt" und Eschbach beschreibt die dystopische Vorstellung, die Nazis hätten bereits über ein allumspannendes Netzwerk von "Komputern" verfügt, die zur Überwachung der Bevölkerung genutzt werden können. Verquickt wird diese politische Horrorvorstellung mit der persönlichen Geschichte der Programmiererin Helene. Eschbach verzahnt diese beiden Ebenen geschickt, sodass ein steter Sog entsteht, dem man sich kaum entziehen kann. Geschickt inszeniert ist hier das Spiel mit Vertrauen und Misstrauen, das im Konflikt zwischen privater Liebesgeschichte und institutionalisierter öffentlicher Bespitzelung längst kein Spiel mehr ist, sondern für alle Beteiligten zu tödlichem Ernst zu werden droht.
(ct)Kurzbeschreibung
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