In Moat County in Florida wird 1965 ein Sheriff ermordet, der zuvor in seiner respektablen Dienstlaufbahn selbst 17 Menschen umgebracht hatte. Zuletzt hatte er jemanden zu Tode geprügelt, der der weitverzweigten Familie Van Wetter angehörte, die in den Sümpfen haust. Das Oberhaupt der Familie, Hillary Van Wetter, wird zum Tode verurteilt. Sein Schicksal weckt die Libido Charlotte Bless', die alles daran setzt, den Mann aus dem Gefängnis zu holen. Mit Ungereimtheiten bei den Ermittlungen ködert sie die beiden Jung-Reporter Ward und Yardley, die sich wochenlang mit dem Fall befassen und am Ende eine Story schreiben, die Van Wetter aus dem Gefängnis holen kann. Wards Bruder Jack ist dabei, erzählt, wie sie ermitteln, der eine mit seinem Schwanz, der andere mit stoischer Gründlichkeit. Jack berichtet von Schlangengruben, willkürlicher Brutalität, alles bestimmenden Trieben und allgegenwärtiger Verachtung. Was treibt eine attraktive Frau dazu, sich sexuell demütigen zu lassen? Warum ejakuliert ein Häftling im Todestrakt lieber in seine Sträflingskluft, statt mit den Journalisten zu kooperieren, die ihn rausholen könnten? Dexter befasst sich nicht mit Erläuterungen, sondern mit Abgründen - beeindruckend versiert und von sprachlicher Exklusivität.
(md)
Ein psychopathischer Mörder, der seine Unschuld beteuert. Eine Femme fatale mit der Neigung, sich in Schwerverbrecher zu verlieben. Und zwei Reporter auf der Suche nach der perfekten Story. »Paperboy« ist eine packende Geschichte über Gewalt, Verrat und Heuchelei – erzählt vom »letzten lebenden Großmeister des Roman noir« (STERN).
Moat County, Florida, 1965. Kurz nach Sonnenaufgang wird Sheriff Thurmond McCall auf dem Highway gefunden, ausgeweidet wie ein Alligator, dem man ans Leder will. Die Einwohner des Countys verlangen Gerechtigkeit, und bald schon ist ein Schuldiger gefunden: Hillary Van Wetter, der unberechenbare, gewalttätige Spross einer Familie, die seit Jahrhunderten in den Sümpfen Floridas haust, soll für den Mord auf den Elektrischen Stuhl. Doch es gibt Hoffnung für Hillary Van Wetter. Eine Frau namens Charlotte Bless fühlt sich zu Mördern hingezogen, auch wenn sie diese nie persönlich kennengelernt hat. Sie will Hillary aus der Todeszelle holen und verspricht zwei Reportern von der Miami Times die Story des Jahres, wenn sie den Fall neu aufrollen. Die von der Polizei vorgebrachten Beweise gegen Van Wetter waren nie stichhaltig – genau wie dessen vermeintliches Alibi. Die Suche nach dem Schuldigen entwickelt sich rasch zu einem tödlichen Spiel. Denn manchmal wird aus einer Lüge die Wahrheit.
Pressestimmen:
Die Presse am Sonntag - 17.02.2013
„Dexter hat einen desillusionierenden, atmosphärisch dichten und fesselnden Roman über die Beugung der Wahrheit geschrieben. Unbedingt lesen.“ Phu
Stuttgarter Zeitung - 15.02.2013
„Pete Dexter ist ein so hellsichtiger wie unprätentiöser Erzähler … Ein verdammt guter Geschichtenerzähler, ein leidenschaftlicher Hobbyboxer, der Texte anlegt wie Runden im Ring: kein überflüssiges Geruder, dafür federnde Beweglichkeit und eine Mischung aus Deckung und Offensive, Zurückhaltung und exakten Aussagen.“ Thomas Klingenmaier
Sonntags Zeitung - 10.02.2013
„Dexter, erzählt knapp, aber mit cineastischer Anschaulichkeit über Schuld ohne Sühne, krankhafte Leidenschaften und Familienbande(n). Provinzielle Fassaden der Wohlanständigkeit und Floridas alligatorenverseuchte Sümpfe bilden die perfekte Kulisse.“ Sacha Verna