Im zweiten Band der "Trilogie der Krise" führt das griechische Wirtschaftschaos zu neuen Verbrechen: Die Leiche eines Promi-Arztes liegt an einer Ausgrabungsstätte, vergiftet mit Schierling. Ein selbsternannter "nationaler Steuereintreiber" hatte seine Liquidation angekündigt, der Arzt hatte das Finanzamt um Hunderttausende von Euro betrogen. Schon Tage später findet man die Leiche eines zweiten Steuerhinterziehers. Im von Demonstrationen verstopften Athen jagt der bedächtige Kommissar Kostas Charitos den gewieften Mörder, der zum Volkshelden wird, als unerwartet beim Finanzamt Millionenbeträge von verängstigten Steuersündern eingehen.
(mpö)
Reiche Griechen zahlen keine Steuern. Arme Griechen empören sich darüber, oder sie verzweifeln ob ihrer aussichtslosen Lage. Ein Unbekannter tut weder das eine noch das andere: Er handelt. Mit Drohbriefen, Schierlingsgift und Pfeilbogen – im Namen des Staates.
Mehr zum Inhalt:
Im krisengeschüttelten Athen geht alles drunter und drüber, nur bei der Mordkommission herrscht Flaute. Kein Mord weit und breit, nur langweilige Büroarbeit. Als auf dem antiken Kerameikos-Friedhof eine Leiche gefunden wird, ist Kommissar Charitos beinah erleichtert. Aber nur beinah. Denn er steht unter Druck. Sein Chef hat ihm eine Beförderung in Aussicht gestellt – da darf er jetzt niemandem auf die Füße treten. Charitos kommt jedoch um unbequeme Fragen nicht herum. Der Tote war ein renommierter Chirurg, der von der Misswirtschaft im Gesundheitswesen profitierte. Das wusste jeder. Auch jener anonyme Steuereintreiber, der seit neuestem Steuersünder erpresst – und notfalls auf Mordmethoden aus der Antike zurückgreift.
Stimmen:
»Petros Markaris hat einen weiteren Krimi zur Griechenland-Krise verfasst, böse, ironisch und mit viel Einblick in den griechischen Nationalcharakter und die Schwächen des politischen Systems.«Der Spiegel
»Böse, komisch, traurig: Pflichtlektüre in finsteren Zeiten.«Die Zeit
»›Zahltag‹ erzählt eine höchst zeitgenössische Geschichte, und mit Charitos fährt man durch die Straßen Athens, wie nur Athener fahren können. Er verkörpert den alten Herrn, der im Kafeneion sitzt, laut über die Welt philosophiert und mehr oder weniger gelungene Witze reißt, mit dem scharfsinnigen und belesenen Intellektuellen. Allein deswegen ist dieser Mann ein wunderbares Unikat.«Der Tagesspiegel
Re: Zahltag
Markaris verarbeitet dieses aktuelle Thema sehr routiniert mit der ihm eigenen Ironie und Boshaftigkeit. Der Krimi verfügt über atmosphärische Dichte, wie wir sie von diesem Autor gewohnt sind. Ein Grieche schreibt über Griechenland, was will man mehr. Vermutlich spricht er mit diesem Krimi vielen seiner Landsleute aus der Seele. Wer sich für dieses Thema in einer anderen Konstellation und eingebettet an einem ganz anderen Ort interessiert, dem sei der erst kürzlich als E-Book erschienene Kriminalroman "Sonne am Westufer" von Fabian Holting empfohlen. Ebenfalls lesenswert zu diesem Thema ist das Sachbuch "Kreditinferno" von Stefan Frank.
Zivilflug zum Zeitriss
Ein amüsant-spannendes Science-Fiction-Buch zum Thema Zeitreise. Weit ab von Star-Wars mit guten brauchbaren Ideen - z.B. Mutanten, die niedere Arbeiten erledigen, ein Raum für jeden arbeitenden Bürger, in dem er seine Träume real erleben kann, - lassen wünschen, dass vieles von dem bald Wirklichkeit wird. Hoffentlich gibt es noch einen zweiten Teil davon.
Eine eigene Rezension hinzufügen