Zeig dich, Mörder
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 19.95 €
Verlag: Suhrkamp
Rezension
Der Held in "Zeig dich, Mörder" ist ein Krieger. Und so lapidar diese Feststellung zunächst klingen mag, so eindringlich zeigt die Geschichte des Protagonisten Jack Dana, wie sich ein Mensch, der erst einmal zum Krieger geworden ist, immer und immer wieder im Krieg befindet. Da spielt es keine Rolle, dass Dana längst aus dem Dienst bei den US-Marines ausgeschieden ist, weil eine schwere Verwundung ihn nicht mehr zu alter Leistungsfähigkeit zurückkehren lässt. Der Krieg ist in Jack Dana drin, tief verwurzelt, auch dann noch, als er mit dem Versuch, sich seine Erlebnisse vom Leib zu schreiben, finanziell ausgesorgt hat. Vor dem Hintergrund von 9/11, der großen modernen Katastrophe für die amerikanische Seele, zieht der Ex-Soldat wieder mit der Waffe in der Hand los, um die Mörder des letzten für ihn wichtigen Menschen, seines Onkels Harry, zu finden. Dieser soll Selbstmord begangen haben, doch Jack ist sicher, dass die Hintergründe für Harrys Tod ganz anderer Natur sind. Begley lässt den Ich-Erzähler tief in seine verwundete Psyche schauen, er zeichnet ihn als Getriebenen, als einsamen Wolf, der auf seinem Rachefeldzug die Oberflächlichkeit der gehobenen amerikanischen Gesellschaft demaskiert.
(ct)