The last mountain man

Man sollte schon ein ausgeprägtes Faible für stark akzentuiertes American English mitbringen, um an diesem Westernhörspiel Gefallen zu finden. Bisweilen steigern sich vor allem der Erzähler sowie der Sprecher des „Preacher“ (leider wird der Cast nicht einzeln ausgewiesen, sondern lediglich als Abfolge von Namen im Abspann vorgelesen) geradezu in eine Orgie von Gutturallauten. Dies weckt beim Hören mitunter den Eindruck, man lausche eher einer Western-Parodie als einer ernst gemeinten Handlung. Doch dieses Gefühl lässt auf Dauer nach. Was somit letztlich bleibt, ist eine akustisch ansprechend (weil authentisch) inszenierte Geschichte, die allerdings auch vor einigen Grausamkeiten keineswegs zurückschreckt. Insofern braucht man schon starke Nerven, um sich die Story um den jungen Revolverhelden Kirby, der den Mord an seinem Vater und seinem Bruder rächen will, bis zum Ende anzuhören. Wobei der Ausdruck „Ende“ relativ zu verstehen ist, handelt es sich hier doch um die erste Episode eines mehrteiligen Epos. Für Graphic-Audio-Verhältnisse kommen die fünf Stunden akustisch übrigens eher sparsam daher – von den oft actionüberladenen, musikalisch untermalten Dolby-Surround-Szenen der Superhelden-Hörspiele desselben Anbieters ist dieser (zu Beginn etwas schwer in die Gänge kommende) Western meilenweit entfernt.