313
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Ben Tewaag
Informationen: ungekürzte Lesung, 403 Minuten, 6 CDs, 19.99 €
Verlag: Random House Audio
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Rezension
„Wär schön, wenn sich das mit der Liebe bestätigt. Das ist mir im Augenblick eigentlich das Wichtigste. (...) Ich habe den Kühlschrank abgedreht, stelle die Heizung aus und ziehe die Stecker raus. Als würde ich in den Urlaub fahren. Doch dieses Mal ist es anders. Ich gehe in den Knast.“
„313“ ist der erste Roman von Uschi Glas’ ältestem Sohn Ben Tewaag, Schauspieler, Moderator und ehemaliger Sänger der Band „Eschenbach“. Er saß 2009/2010 selbst für anderthalb Jahre im Gefängnis, und es scheint, als sei der fiktionale Roman ein Teil seiner Verarbeitung aus dieser Zeit. Seine Stimme ist rau, tief, manchmal brüchig und streckenweise monoton. Beim genauen Hinhören schimmert aber auch eine melancholische, sentimentale und zarte Seite durch. Tewaag erzählt ehrlich, fast gnadenlos von seiner Figur Oli Stein und dessen Reise durch die Gefühlswelt eines Häftlings. Durch die schonungslose Offenheit und Reflexion seiner kriminellen Energien schlittert Tewaags Figur glücklicherweise am Selbstmitleid vorbei. 313 scheint eine Abrechnung mit sich selbst zu sein. Detailliert, strukturiert und emotional ist Ben Tewaags Roman durchaus beachtenswert.