Das Fest der Bedeutungslosigkeit
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Sebastian Koch
Informationen: ungekürzte Lesung, 139 Minuten, 2 CDs, 15.99 €
Verlag: Der Hörverlag
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Rezension
Vier alte Männer streifen durch Paris: Ramon, ein emeritierter Professor, Charles, der vor allem Witze darüber erzählt, wie Stalin Witze erzählte, Caliban, ein erfolgloser Schauspieler, und Alain, dessen Gedanken in den entblößten Bauchnabeln junger Mädchen hängen bleiben. Auf einer Party tun sie, was sie immer getan haben: flirten, nunmehr ohne die Hoffnung, tatsächlich in einem fremden Bett zu landen, und Geschichten erzählen. Es geht um junge Frauen und geistige Getränke, um das Pinkeln, um das Lachen und die Liebe zur Bedeutungslosigkeit. Die Motive drehen sich im Kreis wie die bunten Bilder, die manche Nachtlichter an die Wand werfen. Spannung, Entwicklung, Konflikt? Nichts davon geschieht, selbst die Charaktere bleiben hinter ihren Ausführungen abstrakt und leblos. Jemandem, der nicht "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" geschrieben hat, würde man das nachtragen. Sebastian Koch liest bedächtig und mit Herbst in der Stimme. Das ist sehr schön und unterstreicht die Melodik von Kunderas Sprache in der Übersetzung von Uli Aumüller, aber den Text an sich macht es nicht aufregender.
(ed)