Das Tagebuch des Teufels
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Matthias Keller, Katharina Schmidt, Dirk Pettenkofer
Informationen: Lesung, 145 Minuten, 2 CDs, 16.95 €
Verlag: Eichborn
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Rezension
Die Idee ist klasse: Das Tagebuch des Teufels lässt uns daran teilhaben, mit welchen Hintergedanken der „Autor“ in der Vergangenheit für Katastrophen und Schicksalsschläge bis ins Jahr 2008 verantwortlich war. Letztere passierten ihm auch selbst: So war er leider zu spät bei Maria, und Jesus war zwar naiv, aber nicht bestechlich – im Gegensatz zu Pontius Pilatus.
Eine interessante Herangehensweise an wichtige Epochen und Meilensteine der Menschheitsgeschichte. Hinzu kommt ein aufwendig und witzig gestaltetes Booklet, das in einem ledern und angesengt aussehenden Pseudo-Buch steckt. Und auch der Hauptsprecher Matthias Keller weiß zu gefallen, zumindest versucht er in eine süffisant-zynische Rolle zu schlüpfen.
Der Einsatz der leidlich professionellen Mitsprecher und die akustisch einfallslosen Ankündigungen jedes Tagebuch-Eintrags wirken dagegen, sorry, wie eine Amateurproduktion. Auch sind die Einträge selbst alles andere als „böse und verdammt witzig“, wie uns der Klappentext weismachen will, sondern eher in der Kategorie „überflüssig“ zu verbuchen und nur selten satirisch. Im Grunde hören wir nur Lästereien über Ereignisse, die sich der liebe Herr Satan auf die Fahnen schreibt.
Ja, die Idee war klasse. Aber wahrscheinlich benötige ich für die Witz-Übersetzung ein Tagebuch fürs Tagebuch.
(rw)Kurzbeschreibung
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