Rezension
Super, denke ich. Ein Western. John Ford, John Wayne, „Rio Bravo“ – all das schießt mir durch den Kopf, die Vorfreude ist groß. Tja, und dann dieser Antiwestern, der offenbar authentisch, aber dadurch auch das langweiligste Hörbuch ist, das ich seit Langem gehört habe. Die Handlung ist so zäh wie ein Ritt auf einem lahmenden Esel von Dogde City nach Kansas City. Mit dabei sind zwar Berühmtheiten wie Wild Bill Hickok, Calamity Jane, aber auch jede Menge Huren sowie ein Kopfgeldjäger, die 1876 in der Goldgräberstadt Deadwood aufeinandertreffen. Statt einer stringenten Handlung wirkt Dexters Roman mehr wie eine Art Episodensammlung, in der ein umgangssprachliches deutsches Wort für „Penis“ öfter vorkommt, als ein Patronengürtel Patronen fassen kann. Sicher, der Humor ist so trocken wie die Vortragsweise, aber durch das mangelnde Spannungsmoment sind die sechs CDs ziemlich öde – oder ich schlicht der falsche Rezensent für diesen von vielen Seiten hochgelobten Roman.
Schade, dass die dezent vielstimmige und dem trockenen Tonfall bestens angepasste Lesung von Markus Hoffmann im Rahmen dieses akustischen Antiwesterns eher beiläufig in den Sonnenuntergang reitet.
(bär)
Kurzbeschreibung
Dakota-Territorium, 1876. Der legendäre Revolverheld Wild Bill und sein Freund Charlie Utter erreichen die Goldgräberstadt Deadwood. Alter und Krankheit sind nicht spurlos an Wild Bill vorbeigegangen und obwohl er noch immer jeden Mann im Duell zur Strecke bringen kann, sehnt er sich nach ruhigen Tagen im Saloon. Doch Deadwood ist kein Ort, der Ruhe bietet, und bald trachtet mehr als ein Mann nach Wild Bills Leben. Basierend auf historischen Quellen hat Pete Dexter einen furiosen Roman geschrieben über den Wilden Westen, wie er wirklich war: schmutzig, korrupt, voller Gier und Gewalt.
»Dexter erzählt lakonisch, direkt und packend über die Besiedlung Nordamerikas. Diesen unverfälschten Ton greift Sprecher Markus Hoffmann auf. Hautnahes,dramatisches Hör-Kino, ohne Sentimentalität.«
Ostthüringer Zeitung
»Exzentrisch geht es...in "Deadwood" zu, einem zynischen Anti-Western...Glücksritter, Goldsucher, Gunmen, dazu eine versoffen-zickige Calamity-Jane...Und mit Markus Hoffmann einen Sprecher, der die lakonischen Dialoge und die Komik der Verwahrlosung gut zum Ausdruck bringt.«
Börsenblatt
»Ein gelungener Western-Roman, der erzählt, wie es fernab der Hollywood-Studios im Wilden Westen zuging. Eine Empfehlung nicht nur für Western-Fans.«
hoernerd.de
»Wer Western mit historischem Hintergrund mag, ist hier goldrichtig. Die letzten Tage von Wild Bill Hickcock werden von Hoffmann wunderbar in Szene gesetzt und unterhalten durch die
vielen kleinen Details, die sich in amüsanten, brutalen oder verrückten Episoden finden.«
lazyliterature.de
»Die dilettantische Kanufahrt dreier Jäger mit einem frisch erlegten Elch im Schlepptau, der nach spontaner Entgasung auf Sinkfahrt geht, gehört - trotz beinahe tödlichen Ausgangs - zu den lustigsten Szenen, die je aus dem Westen an unser Ohr drangen. Zum Schießen komisch!«
Neue Presse
»Seine lakonische Erzählweise und seine ruhige, dunkle Stimme passen einfach hervorragend zu Pete Dexters ebenso lakonischer und teilweise auch etwas derber Geschichte. Akzente setzt der Sprecher dabei selbst und kommt ganz ohne Effekte und Musik aus.«
krimikiosk.de
»Markus Hoffmann liest sachlich, klar und trocken. Das passt zur reportageartigen Beschreibung Dexters - und natürlich auch zur Coolness von Westernhelden.«
Buch Journal
»Hoffmann sorgt mit ironischer Distanz dafür, dass die naive Grausamkeit, das unbekümmerte Fressen und Gefressenwerden die Hörer nicht verschrecken.«
WDR 5, Hörbuchtipp
»„Deadwood“ ist anders als herkömmliche Western, aber gerade deshalb hörenswert.«
WDR4, Hörbuchtipp
»Markus Hoffmann trifft Dexters lakonischen Ton wunderbar, der sehr dichte 440 Seiten-Text wurde für die Hörbucheinrichtung gekürzt, ohne dass der Roman an Ton und Atmosphäre einbüßt... «
NDR Kultur, Hörbuch-Tipp
»Direkt, offen mit realen Bezügen baut Dexter seinen Roman auf, der den Hörer in dieser Lesefassung gut zu unterhalten weiß.«
der-hoerspiegel.de
»Markus Hoffmann liest das Buch auf angemessene Weise, er gibt dem Erzähler und jeder der zahlreich vorkommenden Personen einen eigenen, sehr individuellen Klang und bringt die Lakonie und den Zynismus des Textes meisterlich herüber. Und der Preis der Kassette ist eine sehr erfreuliche Leistung des Verlags. Man muss kein Westernfan sein, um von Deadwood fasziniert zu sein.«
herrenzimmer.de
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