Der Tag des Opritschniks
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Stefan Kaminski
Informationen: Lesung, 365 Minuten, 6 CDs, 19.95 €
Verlag: Lauscherlounge Records
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Rezension
Zynisch und grausam inszeniert Vladimir Sorokin das Russland der Zukunft: Im Jahr 2027 herrscht der autoritäre „Gosudar“ über ein unmündiges Volk. Er stützt sich dabei auf seine ihm ergebene Leibgarde, die Opritschniki. Wie diese seine Herrschaft aufrecht erhält, schildert Sorokin aus der Täterperspektive: Er lässt den Opritschnik Andrej von einem ganz normalen Arbeitstag erzählen, der aus Mord, Vergewaltigung und makaberen Orgien besteht.
Sprecher Stefan Kaminski gibt dem vermeintlichen Helden die Stimme, die dieser sich wohl gewünscht hätte: tief, fest und männlich. Auch wenn der Sprecher seinem Ruf als „Stimmen-Morpher“ in den Dialogen alle Ehre macht, so sind die erzählenden Passagen der Produktion doch die stärksten. Hier wird Kaminski der beißenden Satire Sorokins am besten gerecht. Er lässt Andrej sprechen und hält doch ironisierend Distanz. Auch die absurde Komik der Geschichte fängt er ein – etwa wenn Andrej sich schmachtend nach dem Busen der Herrschergattin sehnt.
Die technischen Effekte, etwa die Dopplung von Kaminskis Stimme im Schlachtruf „Dran und drauf!“, hätten noch sparsamer eingesetzt werden können. Sorokins dichte, mitunter auch schwülstige Sprache wirkt ohnehin schon erschlagend. Seine Anti-Utopie mit ihren Anspielungen auf das gegenwärtige Russland ist dennoch hörenswert.
(akm)Kurzbeschreibung
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