Die Frauen
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Ulrich Matthes
Informationen: gekürzte Lesung, 600 Minuten, 8 CDs, 29.95 €
Verlag: Der Hörverlag
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Rezension
Egomanen üben auf T.C. Boyle eine große Faszination aus. Er seziert sie in seinen Romanen mit Wonne – die frei erdachten Ich-Bezogenen ebenso wie solche, die wirklich gelebt und gewirkt haben. In „Die Frauen“ hat Boyle sich diesmal die amerikanische Architektur-Ikone Frank Lloyd Wright vorgeknöpft. Ulrich Matthes liest die Hörbuchfassung souverän, wenn auch an einigen Stellen etwas übertrieben. Das mag aber daran liegen, dass Boyle eine seiner Figuren, die Morphinistin Miriam, sehr schrill und hysterisch angelegt hat und Matthes bei ihr folglich in die Höhen geht.
Miriam ist eine der Frauen, die Wright auf seinem Lebens- und Liebesweg begleitet haben. Durch die Augen dieser Frauen, ihren Blick auf den Geliebten und die Schilderung ihrer Gefühle zeichnet Boyle ein Bild vom Charakter des Architekten und Menschen Wright und der prüden, puritanischen Gesellschaft in den USA Anfang des letzten Jahrhunderts.
Dass mit Matthes ein Mann „Die Frauen“ spricht, ist nur scheinbar ein Widerspruch. Denn der Ich-Erzähler des Romans ist ebenfalls ein Mann, der ehemalige Wright-Schüler Tadaschi Sato. Er erstattet Bericht, und ihm leiht Matthes seine markante, die Vokale in die Länge ziehende Stimme – auch wenn er meist spricht, was Miriam, Olgivanna, Mamah und Kitty zu sagen haben. T.C. Boyle schafft es, mit „Die Frauen“ wieder einmal mit Niveau zu unterhalten, bis zum grausamen Ende.
(jr)Kurzbeschreibung
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