Die Jesuitin von Lissabon
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Tobias Dutschke
Informationen: ungekürzte Lesung, 978 Minuten, 13 CDs, 14.95 €
Verlag: Radioropa
Rezension
1755 wird Lissabon bei einem schweren Erdbeben total zerstört. Der Jesuitenführer Gabriel Malagrida benutzt die Katastrophe zur Stärkung seiner Macht gegenüber dem portugiesischen König und versucht die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass es sich um die Rache Gottes handelt. Antero Moreira de Mendoca, ein ehemaliger Zögling Malagridas und begabter Naturwissenschaftler, möchte Malagrida das Handwerk legen und versucht den Ursprung der Erdbeben zu ergründen. Unterstützt wird er scheinbar von der deutschen Kaufmannstochter Leonor, die sich in ihn verliebt hat. Als er jedoch erfährt, dass sie im Auftrag der Jesuiten handelt, scheint sein Leben in Gefahr.
Titus Müller ist es auf angenehme Weise gelungen, die historischen Fakten mit einer interessanten und spannenden fiktiven Story zu verweben. Dem Hörmarathon von über 16 Stunden hätte eine gekürzte Fassung sicher gut getan und mehr kurzweiligen Hörgenuss geboten, da die Story im zweiten Drittel lediglich seicht dahinplätschert. Bei Tobias Dutschke als Sprecher hat man das Gefühl, dass er eine gewisse Warmlaufphase benötigt, um wirklich in die Geschichte einzusteigen. Klingt er zu Anfang noch etwas hölzern, so steigert er sich jedoch mit dem Fortschreiten der Handlung und grenzt die Charaktere verständlicher voneinander ab.
(jw)