Eine verlässliche Frau

Zu erreichen, dass jemand über zehn Stunden fasziniert zuhört, ist große Kunst. Eine Kunst, die Bernd Hölscher perfekt beherrscht. Das Ende von "Eine verlässliche Frau" kommt geradezu enttäuschend früh, so gefangen ist man noch in Hölschers Worten.

Wisconsin 1907. Der reiche, aber einsame Geschäftsmann Ralph Truitt sucht per Annonce eine "verlässliche Frau". Seine Wahl fällt auf Catherine Land, die sich als "einfach und ehrlich" beschreibt. Doch die junge, hübsche Frau ist alles andere als das: Sie blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück und reist mit einem tödlichen Plan im Gepäck an.

Die Geschichte beginnt an einem eisigen Wintertag. Genauso eisig sind die Worte des Sprechers. Er charakterisiert Ralph mit seiner Stimme auf den Punkt: unnahbar, beherrscht, verbittert. Ein Mann, der eine Mauer um sich errichtet hat und der seine Gefühle hinter Kälte und Strenge verbirgt. Auch zu Catherine, die viel Leid ertragen musste und ihrem Leben mit Abgeklärtheit und Distanz begegnet, passt Hölschers frostiger Tonfall. Erst als die Fassade der beiden Protagonisten zu bröckeln beginnt, wird auch seine Stimme weicher. Einziger Wermutstropfen: Man kann mitunter nicht unterscheiden, ob gerade Ralph oder Catherine spricht. Trotzdem sehr empfehlenswert!

(kek)

Eine Kleinstadt in Wisconsin 1907. Der vermögende Geschäftsmann Ralph Truitt sucht per Annonce eine »verlässliche Frau«. Aber die schöne junge Frau, die an einem eisigen Wintertag im Schnee aus dem Zug steigt, hat nur ein Ziel: Wisconsin möglichst schnell als reiche Witwe zu verlassen. Sie ahnt nicht, dass der nach außen hin so unnahbare Ralph ein Mann voller unterdrückter Leidenschaften ist. Ein tödliches Ränkespiel beginnt. Womit keiner der beiden gerechnet hat, ist die Liebe.