Okonkwo oder das Alte stürzt
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Manfred Zapatka
Informationen: gekürzte Lesung, 294 Minuten, 4 CDs, 19.99 €
Verlag: steinbach sprechende bücher
Rezension
Okonkwo vom Stamm der Ibo hat es von Anfang an schwerer als andere junge Männer: Sein Vater, ein Flötenspieler, hat ihm außer Schulden und einem schlechten Ruf nichts hinterlassen. Durch harte Arbeit und verbissenen Fleiß wird er einer der reichsten und angesehensten Männer seiner Heimat Umuofia, einer Gemeinde aus neun Dörfern am unteren Niger. Sein Anwesen ist beeindruckend, seine Scheune immer mit Yamswurzeln gefüllt. Seine drei Frauen und seine Kinder leben in ständiger Furcht, denn Okonkwo, der vor allem von der Sorge beherrscht wird, wie sein Vater als weich und weibisch zu gelten, regiert seine Familien mit eiserner Faust.
Achebes Meisterwerk erzählt von Aufstieg und Fall eines ehrgeizigen Mannes in einer Zeit des Umbruchs. Während Okonkwo sich immer höhere Positionen im politischen Leben des Stammes erarbeitet, naht schleichend eine neue Bedrohung, die die althergebrachte Ordnung für immer zerstören wird. Britische Missionare errichten eine Kirche am Rand des Dorfes, später ein Krankenhaus und schließlich ein Gefängnis. Okonkwos Lebenswerk ist in diesem neuen System wertlos. Manfred Zapatkas markante Stimme lässt das komplexe kulturelle und politische Leben der Ibo vor dem inneren Auge des Hörers lebendig werden. Auch ihr von Gewalt und Ignoranz geprägter Untergang wird sinnlich erfahrbar.
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