Ubu Rex Saxonia
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Gerd Wameling, Andreas Mannkopf, Marie Gruber, Irm Hermann, Peter Schneider
Informationen: Hörspiel, 147 Minuten, 2 CDs, 19.9 €
Verlag: hoerbuchedition words & music
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Rezension
Vermutlich können nur Sachsen an dieser dröhnenden Klamotte Gefallen finden. Das liegt vor allem an Andreas Mannkopff, der die Rolle von König Ubu unaufhaltsam grölt. Um sie noch grotesker zu machen, als sie ohnhehin schon ist? Das weiß nur der Regisseur. Peter Eckhart Reichel hat Alfred Jarrys Klassiker „Ubu roi“ ins Jahr 2020 und in ein Elbflorenz verlegt, in dem die Demokratie wegen Erfolglosigkeit wieder abgeschafft ist. Dagegen ist nichts zu sagen.
Schließlich verfügt Jarrys Groteske über einen von den niedersten und biedersten Instinkten getriebenen Charakter, der sich zur alleinigen Macht putscht, über eine gewisse Zeitlosigkeit. Ubu ist ein fetter sächsischer Spießbürger, der gegen Sachsenkönig Kasimir revoltiert, sich selbst die Krone aufsetzt und die gewonnene Macht nach und nach gegen sein Volk wendet. Selbst scheiternd ist dieser Charakter noch siegreich.
Das Hörspiel ist technisch aufwändig, die Szenenwechsel ansprechend arrangiert, der sächsische Dialekt wird munter ausgelebt – und doch bleibt nicht mehr als eine Art Hör-Comic übrig. Von „bitterböser Politsatire“ keine Spur. Zu sehr wird sich am vulgären Aspekt dieses Stückes berauscht. Aber es soll ja Menschen geben, die sich beim Hören von Kraftausdrücken wie „Beim erbarmungslosen Hosenstall“ vor Lachen biegen. Sie werden bestens bedient.
(mms)Kurzbeschreibung
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