Verbrannte Bücher, verfemte Komponisten
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Iris Berben
Informationen: Lesung, 87 Minuten, 1 CDs, 17.99 €
Verlag: Herder Audio
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Rezension
Am 26. April 1933 begannen nationalsozialistisch gesinnte Studenten, Bücherschränke nach „zersetzendem Schrifttum“ zu durchwühlen. Es folgte die Plünderung von Bibliotheken und Buchhandlungen. Am 10. Mai 1933 brannten überall in Deutschland Bücher. Ziel war die Abwertung sozialdemokratischer und liberaler, vor allem aber jüdischer Intellektueller.
In dieser Anthologie versammelt Christian Reinisch Auszüge aus Büchern von der Schwarzen Liste – Texte wie Tucholskys „Hitler und Goethe – ein Schulaufsatz“, die mit den Mitteln der Satire vor dem Nationalsozialismus warnen, aber auch pazifistische und erotische Werke. Iris Berben gibt jedem Einzelnen von ihnen den passenden Ton und beweist große Wandlungsfähigkeit. Ergänzt werden sie von Werken von Hartmann, Bruch und Krenek, die während der NS-Diktatur nicht aufgeführt wurden. Zitiert werden außerdem einige „Feuersprüche“ der Studenten und Heinrich Heine, allerdings ohne Quellenangabe. Leider wirkt das alles mitunter reichlich beliebig. Eine logische Struktur und ein Booklet mit detaillierten Hintergrundinformationen wären hier angemessen gewesen.