Verkehrte Welt

Ein unbeholfener Bankräuber muss am Schalter feststellen, dass das Geldinstitut schon lange kein Geld mehr besitzt. Eine Kundin erzählt ihm, dass neuerdings auf Banken die Kunden ausgeraubt werden. Kein schlechter Gag, wie die meisten Sketche auf dieser CD einen verschmitzten Witz bereit halten. Schön sinnfrei, aber mit wohlgesetzten Worten, haben  Jürgen von der Lippe und Monika Cleves abstruse Geschichten geschrieben, bei denen die Pointe freilich auch oft ins Leere läuft. Der Reiz liegt meist irgendwo in der Mitte der komischen Konfliktsituationen, wie z.B. beim Ehezwist zwischen Homer und seiner Frau, die seine Epen für öde Machogeschichten hält. Von der Lippe hat sich für die spritzig vorgetragenen Dialoge mit Carolin Kebekus und Jochen Malmsheimer zwei weitere Könner ins Boot geholt, die im wiederholten Schlagabtausch mit Stimm- und Sprechwitz glänzen. Über den beiden aber thront unangefochten Meister Lippe, der in den unterschiedlichsten Sprechrollen glänzt. Als monoton nuschelnder Seminarleiter, der die Chaostheorie erklären will, genau so wie als näselnder Kaiserpinguin, der aus einer schlechten Laune heraus beschließt, die Weltherrschaft zu erringen. Die Produktion arbeitet mit Hintergrundgeräuschen, um die Geschichten ein bisschen plastischer zu machen. Gut geeignet für öde Autobahnfahrten.

(mms)

Jürgen, Carolin und Jochen are going crazy! Witzige Geschichten gibt es viele, aber nicht immer ist die Pointe so überraschend wie in »Verkehrte Welt«. Da entpuppt sich die brutalspannende Story unvermittelt als Kinofilm und verwandelt sich zu einem ruppigen Beziehungsstreit, da hören wir den großen Homer im sehr kleinlichen Ehekrach mit seiner Gattin, da werden mit gewissen langbeinigen Models aus Bergisch-Gladbach Interviews geführt, die wir gerne im wirklichen Leben läsen. Irrwitzige Storys ohne Netz, aber mit reichlich doppeltem Boden.