Was man von hier aus sehen kann
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Jule Ronstedt, Elisabeth Schwarz
Informationen: Hörspiel, 128 Minuten, 2 CDs, 14 €
Verlag: DAV
Rezension
Immer, wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt im Dorf jemand. Wen wird es diesmal erwischen?, fragt sich Selmas Enkelin Luise (Jule Ronstedt). Vielleicht Elsbeth, die sich mit Aberglauben bestens auskennt, oder Palm, den Säufer und Vater von Luises bestem Freund Martin. Vielleicht die traurige Marlies oder den Optiker, der auf fast alles eine Antwort weiß und heimlich in Selma verliebt ist. In dem kleinen Dorf im Westerwald, dessen Bewohner fast magisch miteinander verbunden sind, fühlt Luise sich zu Hause – und das umso mehr, als der Tod tatsächlich zuschlägt. Warum soll sie „mehr Welt hereinlassen“, wie es ihr Vater fordert, der selbst ständig auf Reisen ist? Hier ist es doch so schön! Und die Zukunft kommt ganz von selbst. „Was man von hier aus sehen kann“ spielt wie auf einer kleinen Bühne, der man als Zuschauer sehr nahe ist, ohne sie je zu betreten. Diese Distanz mag beim Lesen etwas ermüden, fürs Hörspiel ist die magisch angehauchte Geschichte mit ihren skurril-liebenswerten Figuren aber wie gemacht. Die WDR-Produktion mit rund 20 Sprechern und stimmigen Sound-Elementen ist ein akustisches Kammerspiel, dem man bis zum Schluss gerne lauscht.
(akm)