Zum Leuchtturm
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Wiebke Puls, Zoe Hutmacher
Informationen: Hörspiel, 146 Minuten, 3 CDs, 19.99 €
Verlag: Der Hörverlag
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Rezension
Großbritannien, 1910: Mr. und Mrs. Ramsay verbringen den Sommer in ihrem Feriendomizil auf der Isle of Skye. Außer ihren acht Kindern leben dort zwei Hausgäste: Lily Briscoe, eine junge Malerin, und Charles Tansley, ein Student und Bewunderer Ramsays. Der kleine James wünscht sich eine Fahrt zum Leuchtturm, sein Vater verweigert sie ihm, die Ramsays veranstalten ein Abendessen. Dann vergeht Zeit. Einer der Söhne fällt im Ersten Weltkrieg, eine der Töchter stirbt im Kindbett, Mrs. Ramsay stirbt, das Haus verfällt. Zehn Jahre später kehrt Ramsay zurück, um mit James zum Leuchtturm zu fahren. Dass das Fesselnde an der Buchvorlage das Innenleben der Figuren ist, müsste mittlerweile klar sein. Wie unter einem Mikroskop betrachtet Woolf die britische Gesellschaft, das Verhältnis zwischen Männern und Frauen, Eltern und Kindern. Der vielstimmige stream of consciousness ihres Romans ist reine Wortmagie, die sich im Hörspiel drei Erzählerinnen teilen, sodass die Sätze ineinanderfließen und sich wieder trennen. Das Sprechen bildet das Denken ab. Musik und Geräusche - Stricknadelklappern, Meeresrauschen - machen deutlich, in wessen Bewusstsein man sich gerade bewegt. Ein Kunstwerk.
(ed)