Christopher Ludwig, Michael Sonnen
Projekt Meru (Folge 1) Blutender Himmel
FANTASY UND SCIENCE-FICTION
Gelesen von Tobias Meister, Josef Tratnik, Ernst August Schepmann
Informationen: Hörspiel, 58 Minuten, 1 CDs, 9.9 €
Verlag: Eins A Medien
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Rezension
"Schwindelfrei", eine brandneue Hörspielschmiede, erblickt das Licht der Hörspielwelt. Ob die frisch geschlüpften Newbies der Szene ihr Handwerk verstehen, darüber lassen die kreativen Köpfe Christopher Ludwig und Michael Sonnen Zweifel gar nicht erst entstehen. Ihr Erstling ist deutlich mehr als ein Achtungserfolg.
Der Hörer erlebt wie das Leben Les Parkers aus dem Gleichgewicht gerät. Etwas Fremdes nimmt auf transzendenten Weg Kontakt auf. Beunruhigende Visionen suchen den Journalisten heim. Gleichzeitig ereignet sich ein unerklärliches Beben auf der Vulkaninsel Rangitoto Island. Sonderbare Lichter erscheinen am Himmel. Der verstörte Les geht den seltsamen Begebenheiten nach.
Verdiente Hörspielrecken wie Tobias Meister und der unvergleichliche Engelbert von Nordhausen trumpfen mit ihrem Können auf. Die beteiligten Sprecher wirken nicht alle bis in die letzte Nebenrolle routiniert, doch niemand fällt störend auf. Als Pluspunkte schlagen das gefühlsechte Sounddesign mit eigens eingespielten Geräuschen und die mystische Musikuntermalung zu Buche.
Der Thrill lauert latent an jeder Ecke und doch bleibt der erwartete Kracher zum Finale aus. "Blutender Himmel" entlässt den Hörer mit vielen Fragezeichen, ganz wie es das ungeschriebene Manifest für Mystery-Hörspiele vorsieht.
Kurzbeschreibung
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Re: Projekt Meru (Folge 1) Blutender Himmel
„Projekt: Meru“ heißt die neue Hörspielserie aus dem Hause Eins A Medien. Was es mit dem Projekt Meru auf sich hat, ist nach dem hören der ersten Folge „Blutender Himmel“ noch völlig unklar und wird sich wohl erst noch zeigen. Auch ist nicht ganz geklärt, in welche Richtung die Serie gehen wird. Ein bisschen Übernatürliches und Mysteryelemente spielen eine große Rolle. Richtig einordnen kann ich das Gehörte nach Folge 1 allerdings noch nicht.
Und um was geht es nun in der neuen Hörspielreihe eigentlich? Les Parker möchte eigentlich über die inaktiven Vulkane auf der Vulkaninsel Rangitoto Island schreiben. Doch daraus wird nichts, denn Les hört eine seltsame Stimme und etwas Eigenartiges passiert mit ihm. Seine Umwelt scheint von alldem nichts mitzubekommen. Und dann gibt es auf der Vulkaninsel ein nicht zu erklärendes Erdbeben und eine mysteriöse Leuchterscheinung. Bei seinen Nachforschungen trifft Les Parker auf Klinger, einen nicht minder mysteriösen Mann, der ebenfalls das Rätsel um die Erscheinungen lösen möchte. Die beiden Männer fahren also zur Insel und was dort passiert, verrate ich natürlich nicht an dieser Stelle.
Viel ist es nicht, was dem Hörer in „Blutender Himmel“ an Ohrenkost hier vorgesetzt bekommt. Zwar ist die Geschichte durchaus spannend, weil man halt so gar nicht weiß, wohin die Reise geht. Doch fehlt mir hier der Kick, der mich fesselt und neugierig macht. Es gibt viele Andeutungen, zum Beispiel auf Parkers Kindheit, die Vermutungen zulassen, doch das ist auch schon alles. Und ein wenig erinnert mich „Projekt: Meru“ an die Maritim-Serie „S. I. Synthetic Intelligence“, auch wenn ich die hier vorliegende Serie bei weitem gelungener finde. Gelungen finde ich auch die Erzählperspektive. Hier gibt es keinen richtigen Erzähler, der durch die Geschichte führt, sondern Hauptfigur Les Parker übernimmt den Part zum großen Teil selbst. Das passt, denn er spricht von seinen Gedanken, beschreibt die Veränderungen in seinem Kopf …Und all das macht Les Parker zu einer höchst interessanten Person.
Dass die Personen so glaubhaft rüber kommen, ist auch ein Verdienst der top Sprecher. Engagiert wurden für die Serie mit Tobias Meister als Les Parker und Engelbert von Nordhausen zwei Sprecher, die ihr Handwerk verstehen und als Synchronstimmen von Brad Pitt und Samuel L. Jackson großes Kino aus der Geschichte machen. Vor allem für Klinger ist von Nordhausen die perfekte Besetzung. Er spricht den kühlen Charakterkopf Klinger wirklich toll und gefällt mir fast noch besser als Tobias Meister. Silke Haupt, Josef Tratnik und der Rest der Sprechermannschaft wissen ebenfalls, worauf es ankommt und machen einen guten Job.
Bei der Musik wurde sich ebenfalls richtig Mühe gegeben, um das Hörspiel ins rechte Licht zu rücken und die richtige Stimmung zu vermitteln. Die Musikstücke sind lang, was jedoch beim Hören überhaupt nicht stört und die Geräusche klingen sehr authentisch. Was mit großer Wahrscheinlichkeit daran liegen dürfte, dass hier alle Geräusche extra für die Produktion selbst aufgenommen wurden. Das hört man und kommt dem Hörspiel voll zugute.
Richtig umgehauen hat mich „Projekt: Meru“ zwar nicht, doch „Blutender Himmel“ zeigt auf, dass noch einiges auf den Hörer zukommen wird, wenn er nur am Ball bleibt. Die Machart der Hörspielreihe ist auf einem hohen Niveau und das hört man auch. Der Inhalt konnte aber leider nicht ganz mithalten, was aber niemanden abschrecken sollte, in die Mysteryreihe einmal hineinzuhören.
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