Bei den wilden Kerlen

Hoch sollen sie leben, die Kinderbücher, in denen Kinder nicht als dumme Dödel oder brave Einfaltspinsel daherkommen und an denen auch Erwachsene ihren Gefallen finden können. Hoch lebe Max, der von zuhause Reißaus nimmt und es zum König "Bei den wilden Kerlen" bringt, einem Haufen rauer, launischer, aber durchaus liebenswerter Riesen, und der schließlich heimkehrt in die Wirklichkeit zu seiner Mutter und seiner pubertierenden Schwester Claire.
Dave Eggers hat sich von Maurice Sendaks tollem, 1963 erschienenen Bilderbuch inspirieren lassen und es in einen fantasievollen, zeitgemäßen Roman übertragen, dessen deutsche Übersetzung Dietmar Bär stimmenreich liest. Bär schafft es nicht nur, mit wenig Aufwand jeder Figur ein individuelles, charakteristisches Gesicht zu verleihen, er liest Eggers Roman zudem locker, spielerisch, unverkrampft und alterslos. Er macht nie zu viel, aber auch nicht zu wenig. Er zwitschert nicht fröhlich-albern für die lieben Kleinen, aber er langweilt auch nicht durch allzu große Nüchternheit. Bär nutzt die wörtliche Rede um die Stimmungen wiederzugeben, die den Figuren zugeschrieben werden. Es macht Spaß ihm zuzuhören. Eine Geschichte, die man selbst auf der Couch bei Kerzenlicht hören kann, ohne einzudösen.

(jr)

Der achtjährige Max versteht die Welt nicht mehr. Seine Eltern sind getrennt, seine Schwester nervt und seine Mutter schimpft ihn ,wilder Kerl!' und schickt ihn ohne Essen ins Bett. Enttäuscht bricht Max aus und macht sich auf die Reise – hin zur Insel, wo die wilden Kerle wohnen. Eine Reise, die ihn im Innersten verändern wird. Denn bald schon wird er zum König dieser riesigen, launenhaften und dennoch liebenswerten Wesen . Bestsellerautor Dave Eggers machte aus dem erfolgreichen Bilderbuch nicht nur das Drehbuch für einen aufregenden Abenteuerfilm, sondern auch einen hinreißenden All-Age-Roman. In der Lesung von Dietmar Bär wird „Bei den wilden Kerlen“ zu einem einzigen wilden Hörvergnügen.