Das Mauerschweinchen

In ihr Zimmer in der Wolliner Straße 45 fallen nachts die Lichter der Grenzbefestigungsanlagen der Berliner Mauer. Doch die DDR kümmert Nora wenig. Sie wünscht sich nur eines: ein Meerschweinchen. Leider sind ihre Eltern dagegen. Als Nora behauptet, sie würde eines bekommen, wird sie in den "Vier-Pfoten-Verein" in der Schule eingeladen. Auf der anderen Seite der Mauer wohnt Aron bei seiner Oma in der Wolliner Straße 54. Der Schlachter von nebenan hat es auf das Meerschweinchen Bommel abgesehen. Ob Aron dem Tier zur Republikflucht verhelfen kann? Katja Ludwigs Geschichte zweier Kinder, die ganz nah beieinander wohnen, und doch in zwei Welten leben, wird von den Sprechern grandios umgesetzt. Stefan Kaminski berlinert derart authentisch, dass man sich direkt in die von herzlicher Zeterei geprägte ostdeutsche Hausgemeinschaft versetzt fühlt. Auch Nana Spier überzeugt, jedoch ganz anders, sie zickt und bangt, dass sich die Balken biegen. Bei ihr kann man hautnah miterleben, welche Hölle es sein kann, Mitglied in einer Grundschul-Mädchenclique zu sein. Passenderweise liegen die zwei CDs in dem Hörbuch Rücken an Rücken mit je eigenem Cover zum Wenden.

(bie)

In der Wolliner Straße 45 auf der Westseite der Mauer lebt Nora, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ein Haustier; in der Wolliner Straße 54 im Osten wohnt Aron, leidenschaftlicher Drachenbauer. Beide werden unverhofft zu Rettern von Bommel, einem Rosettenmeerschweinchen: Zwei Geschichten aus dem Berlin der 80er vor dem Mauerfall, in einem Wendehörbuch noch ohne Wende.