Der Tagträumer

Dies ist ein optimales Spiegelbild für alle Eltern, die meinen, ihre Kinder zu kennen. Wie wirken wir auf unsere Kinder? Die Geschichte um den zehnjährigen Peter gibt lernenswerte Denkanstöße, weil sie eben die Gedanken eines Kindes aufnimmt.

Peter ist ein Tagträumer und angeblich ein problematisches Kind, weil er so still und gerne mal alleine ist. Das kann ja nicht normal sein, denken die Erwachsenen. „Wenn die Leute weniger Zeit damit zubrächten, mitzumachen und zum Mitmachen zu zwingen, sondern sich  jeden Tag eine Zeitlang darauf besinnen, wer sie sind oder wer sie sein könnten, würde es viele Probleme gar nicht geben“, sagt Peter.

Tiefgründige, aber auch ganz banale, wunderbar unterhaltsam verpackte Alltagsgeschichten machen dieses Hörbuch kurzweilig. Bestseller-Autor Ian McEwan ist ein einfühlsames und dennoch amüsantes Buch gelungen.

Leider hält Anna König dem inhaltlichen Niveau nicht Stand. Ihre Stimme ist zwar durchaus sanft und auch angenehm, aber sie spricht durchweg viel zu langsam und überdeutlich. Das macht es sehr anstrengend, das Buch einfach „durchzuhören“, obwohl das Potential durchaus gegeben ist. Schade, so wird aus einer tollen Geschichte leider nur ein mittelmäßiges Hörbuch. Das Besondere daran: Es ist für ältere Kinder und Erwachsene gleichermaßen spannend.

(tm)

Der zehnjährige Peter ist ein Tagträumer, und seine Träume bringen ihm Scherereien: Niemand begreift die erstaunlichen Dinge, die in seinem Kopf vor sich gehen. Und doch durchbricht er die Enge der Familie spielerisch dank seiner Phantasie. Die Einsichten, die er als Puppe, als Baby, als Kater oder als Einbrecher gewinnt, sind für Kinder nicht weniger spannend als für Erwachsene. Einfühlsam und heiter schildert Ian McEwan das Innenleben eines introvertierten Jungen, der in seinen Träumen die Welt verstehen und sein eigenes Leben schätzen lernt.