Nennt mich nicht Ismael
JUGEND UND KINDER
Gelesen von Jens Wawrczeck
Informationen: ungekürzte Lesung, 300 Minuten, 4 CDs, 19.9 €
Verlag: Hörcompany
Altersempfehlung: ab 10 Jahre
Rezension
Ismael leidet schrecklich unter seinem Vornamen. Ständig wird er in der Schule von Barry Bagsley und seiner Clique damit aufgezogen und bei jeder Gelegenheit gemobbt. Und das alles, weil seine Eltern sich von der Erzählfigur aus Melvilles "Moby Dick" hatten inspirieren lassen. Kein Wunder, dass Isamel zunächst froh ist, dass ihn der neue Mitschüler James aus der Schusslinie nimmt. Dessen seltsames Gesicht und mimische Zuckungen sind natürlich eine Einladung für Barry.
Doch James bleibt cool, entwaffnet wortgewandt die Gemeinheiten und behauptet, aufgrund einer Hirnoperation keine Angst mehr haben zu können. Er gründet einen Debattierclub, dem James widerstrebend und mit Galgenhumor beitritt: Wenn man schon auf der "Titanic" sei, solle man wenigstens den besten Blick auf den Eisberg haben. Doch Ismael merkt, wie er durch den Club selbstbewusster wird - und wie seine Chancen bei der hinreißenden Kelly steigen.
Ein tolles und sehr empfehlenswertes Hörbuch: Die Vorlage strotzt vor Sprachkraft und transportiert das ernste Thema "Mobbing" einfühlsam und richtig komisch zugleich. Jens Wawrczeck erzählt die Geschichte lebendig, lustvoll und vielstimmig. "Sein" Barry ist ein derartiger Kotzbrocken, dass man ihn am liebsten eigenhändig von der Schule schmeißen würde.