Nichts - Was im Leben wichtig ist
JUGEND UND KINDER
Gelesen von Laura Maire
Informationen: ungekürzte Lesung, 178 Minuten, 3 CDs, 17.95 €
Verlag: Silberfisch
Altersempfehlung: ab 12 Jahre
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Rezension
"Nichts bedeutet irgendetwas. Das weiß ich seit langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden." Mit diesen Worten verlässt Pierre Anthon am ersten Schultag nach den Sommerferien das Klassenzimmer der 7a und kommt nie wieder zurück. Stattdessen sitzt er jeden Tag im Pflaumenbaum und bewirft seine Mitschüler, aus denen, obwohl nichts etwas bedeutet, etwas werden soll, mit Zynismen und unreifem Obst. Trotzig beschließen sie, ihm zu beweisen, dass das Leben mehr ist als "ein Spiel, das nur darauf hinausläuft, so zu tun als ob und eben genau dabei der Beste zu sein". Sie errichten einen "Berg aus Bedeutung": Jeder und jede gibt etwas ab, das wichtig ist: Marie-Ursula ihre sechs blauen Zöpfe, Hussein seinen Gebetsteppich, Sophie ihre Jungfräulichkeit. Immer grausamer werden die Forderungen, immer radikaler die Opfer.
"Nichts" ist ein kluges Buch. Wohlmeinende Pädagogen halten seinen Nihilismus für gefährlich. Dabei ist es nur fair, Jugendlichen in dem Alter, in dem sie das Leben als oberflächlichen Mechanismus erkennen, anzudeuten, dass sie nicht die einzigen sind, die über diese Frage nachdenken. Laura Maire hat die perfekte Stimme für Janne Tellers Ich-Erzählerin Agnes. Sie klingt unschuldig und zugleich abgebrüht, naiv und weise und keinen Tag älter als dreizehn.
(ed)