Numbers - Den Tod im Blick
JUGEND UND KINDER
Gelesen von Laura Maire
Informationen: gekürzte Lesung, 367 Minuten, 5 CDs, 22.95 €
Verlag: Silberfisch
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
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Rezension
Laura Maire hat eine Stimme wie Glassplitter, in denen sich die Sonne spiegelt. Zerbrechlich, kratzig und auf wunderbare Weise hell. Knisternd, fast elektrisch. Eine gute Stimme für Jem, die Ich-Erzählerin in "Numbers". Jem gilt als verschlagen, weil sie niemandem ins Gesicht sieht. In Wirklichkeit vermeidet sie Blickkontakt, weil sie in den Augen jedes Menschen sein Todesdatum lesen kann. Deshalb kann sie rechtzeitig fliehen, als Terroristen einen Anschlag auf das London Eye verüben. So gerät sie unter Verdacht. Jem, die ihr Geheimnis nicht preisgeben will, und ihr Freund Spinne, der einem Dealer eine Menge Geld schuldet, fliehen durch ganz England, Richtung Meer. Und die ganze Zeit über weiß Jem, dass Spinne nur noch wenige Wochen zu leben hat.
"Numbers" ist ein psychologisch interessanter Adoleszenzroman, eine spannende "Bonnie & Clyde"-Geschichte und ein schönes Stück Urban-Fantasy, echt und dreckig. Die Heldin des Hörbuchs ist ein Sozialfall, ihr Geliebter bewegt sich "wie eine schwarze Giraffe auf Speed" und hat ein ernsthaftes Hygieneproblem. Der lakonische Ton der Fünfzehnjährigen, die seit dem Drogentod ihrer Mutter von einer ratlosen Pflegefamilie zur nächsten geschoben wurde, macht "Numbers" komisch und traurig zugleich. Eine kalte Geschichte, in glitzernde Facetten zerkratzt von Laura Maire.
(ed)