Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte

Mama Reh kümmert sich nach dem verheerenden Waldbrand um den kleinen Fuchs. Auch wenn Blau-Auge bei den Rehen viel lernt, hat er Sehnsucht nach seiner Familie. So viele Waldtiere erweckt Menrad mit seiner Stimme zum Leben. Ganz großartig gelingt ihm das bei FamilieWaldmaus und dem Wildschwein. Mit feinfühligen Erzählerkommentaren nimmt er die Kinder an der Hand, die er direkt mit "Du" anspricht. "Kirsten Boie reizt einen mitzudenken, aber vergnüglich, mitzugehen, aber ohne Druck und mitzumachen, als wäre man in die Geschichte eingeflochten. Und das alles in einem Stil, der auch mich im Großvateralter ernst nimmt und mir Fragen stellt, nicht nur den Kindern", so der versierte Schauspieler. Es geht nicht nur um die Tiere und deren Konflikte und Lebensgemeinschaften. Fesselnd ist auch, wie sie uns Menschen, die "Zweifüßler", sehen. Da werden Autos zu brüllenden "Rundfüßlern", die Menschen fressen, und  eine Autobahn zum "schwarzen Band". Das fasziniert auch Barbara Scholz. Ihre  grandiosen, warmherzigen Illustrationen könnte man sich durchaus anschauen, während man Karl Menrad zuhört.

(ae)

Als es im Winterwald brennt, fliehen alle Tiere des Waldes auf die Sommerwiese und suchen sich ein neues Zuhause. Dabei verliert ein Fuchsjunges seine Familie. Die anderen Tiere wollen dem Fuchs nicht helfen, denn sie alle wissen, dass man einem Fuchs nicht trauen darf. Nur Mutter Reh fasst sich ein Herz, nimmt das Fuchsjunge auf und nennt es Blau-Auge. Aber dann verschwindet ein Rehkitz. Alle zeigen sofort auf den kleinen Fuchs. Doch Blau-Auge beweist den Tieren, dass er ein echter Freund ist, auf den man sich verlassen kann.