Der Tod in Venedig
KLASSIKER
Gelesen von Ulrich Noethen, Sylvester Groth, Rüdiger Vogler
Informationen: Hörspiel, 153 Minuten, 2 CDs, 19.95 €
Verlag: Der Hörverlag
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Rezension
Ulrich Lampen ist bei seiner Hörspielbearbeitung von Thomas Manns berühmter Novelle ganz dicht am Werk geblieben. Wohl hat er einzelne Sätze gestrichen, aber im Großen und Ganzen kommt der Hörer Wort für Wort in den Genuss von Manns eleganten Sätzen. Was diese Inszenierung von „Der Tod in Venedig“ von einer Lesung unterscheidet und zum Hörspiel macht, ist das Zusammenspiel von Erzähler und Hauptfigur sowie die zugleich sparsame, aber pointierte Verwendung von Hintergrundgeräuschen und die eigens komponierte Musik.
Durch den geschickten Wechsel der Lautsprecherkanäle erzeugt Lampen bei den langen Erzählpassagen den Eindruck, als sprächen hier zwei Noethens. In Verbindung mit den inneren Monologen der Hauptfigur Gustav, gesprochen von Rüdiger Vogler, schafft der Hörspielautor Strukturen, an denen sich der Hörer orientieren kann und die es ihm ermöglichen, sich in Manns komplexen Satzkonstrukten nicht zu verheddern.
Die Novelle vom arrivierten Schriftsteller Aschenbach, der in Venedig in platonischer Liebe zu dem Knaben Tadzio entbrennt, ihm verfällt und es in seiner Obsession nicht vermag, aus Venedig abzureisen, um sich vor einer Cholera-Epedemie zu retten, und schließlich an dieser Krankheit stirbt, zählt zu den Hauptwerken von Thomas Mann. In Ulrich Lampens Hörspielfassung findet sie eine gelungene, zurückhaltende Umsetzung.
(jr)Kurzbeschreibung
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