Die Schachnovelle

Stefan Zweig

Die Schachnovelle

KLASSIKER

Gelesen von Christoph Maria Herbst

Informationen: ungekürzte Lesung, 146 Minuten, 2 CDs, 14.95 €

Verlag: Argon Verlag

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Rezension

Christoph Maria Herbst liest „Die Schachnovelle“ richtig gut – im Ganzen gesehen. Er verleiht ihr eine Stimme, die anfänglich zwar nicht recht passen will, die zu hoch und manchmal zu ironisch wirkt, dann aber den Ton der geschilderten Stimmungen und Charaktere so überzeugend trifft, dass man glaubt, man lausche tatsächlich dem Bericht des Ich-Erzählers. Vor allem, wenn Dr. B., die tragische Hauptfigur, von seinen seelischen Qualen während der Haft und Verhörung durch die Gestapo und seinen „erschütterten Nerven“ oder seiner „manischen Erregung“, seiner „Schachvergiftung“, spricht, läuft Herbst zu Höchstform auf. Das scheint ihm zu liegen, das Nervöse, Stotternde, Verunsicherte. Da fällt es dann nicht mehr ins Gewicht, dass er dazu neigt, in den Erzählstrecken ein sehr hohes Tempo anzuschlagen.

Der kunstvolle Aufbau der Schachnovelle, die psychologisch eindrucksvolle Schilderung des gebrochenen, feinsinnigen und nervösen Dr. B., der während der Überfahrt auf dem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires gegen den stoischen, bäuerisch-groben Schachweltmeister Mirco Czentovic zur Schachpartie antritt und den Boden unter den Füßen zu verlieren droht – Zweigs Anklage der Folter durch Isolation lohnt jede Minute des Zuhörens. Kurz ist sie, aber geht unter die Haut.

(jr)

Kurzbeschreibung

Auf einem Passagierdampfer, der von New York nach Buenos Aires unterwegs ist, fordert ein Millionär gegen Honorar den mit einer Art mechanischer Präzision spielenden Schachweltmeister Mirko Czentovic zu einer Partie heraus. Der mitreisende Dr. B., ein österreichischer Emigrant, greift beratend ein und erreicht so ein Remis für den Herausforderer. Er hat sich, von der Gestapo, die ihn verhaftete, in ein Hotelzimmer gesperrt und von der Außenwelt hermetisch abgeschlossen, monatelang mit dem blinden Spiel von 150 Partien beschäftigt, um sich so seine intellektuelle Widerstandskraft zu erhalten. Durch diese einseitige geistige Anstrengung ergriff ihn ein Nervenfieber, dessentwegen man ihn entließ. Jetzt spielt Dr. B. zum ersten Mal wieder gegen einen tatsächlichen, freilich roboterhaft reagierenden Gegner. Es geht ihm bei dieser Partie lediglich darum, festzustellen, ob sein Tun damals während seiner Haft noch Spiel oder bereits Wahnsinn gewesen ist. Er schlägt den Weltmeister in der ersten Partie souverän, läßt sich aber, eigentlich gegen seinen Willen, auf eine Revanche ein. Während dieser zweiten Partie ergreift ihn wieder das Nervenfieber: er bricht die Partie ab und wird nie wieder ein Schachbrett berühren. Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren, lebte von 1919 bis 1934 in Salzburg, emigrierte von dort nach England und 1941 nach Brasilien. Sein episches Werk machte ihn ebenso berühmt wie seine historischen Miniaturen und die biographischen Arbeiten. Am 23. Februar 1942 schied er in Petrópolis, Brasilien, freiwillig aus dem Leben.


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